Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Elektro-Hausgeräte: Exportwachstum kann rückläufige Inlandsnachfrage teilweise ausgleichen

(Frankfurt/Main) - Die Produktion von Elektro-Hausgeräten steigt im Jahr 2001 um zwei Prozent auf einen Wert von 17,8 Mrd. DM. Ausschlaggebend für dieses Wachstum ist allerdings nur der Export, mit einem Plus von vier Prozent.

Entgegen den Erwartungen der Hersteller ging die Inlandsnachfrage spürbar zurück. Der Umsatz in Deutschland sank daher um zwei Prozent auf 13,4 Mrd. DM zu Herstellerabgabepreisen.

"Die Erwartungen an das Inlandsgeschäft haben sich nicht erfüllt. Vom privaten Konsum haben wir Impulse erwartet, die aber leider ausblieben. Die Verunsicherung der Verbraucher hat auch in unserer Branche Spuren hinterlassen", beschreibt Dr. Karsten Jaspersen, Mitglied des Vorstandes des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e. V. und Sprecher der Hausgeräte-Fachverbände, die gegenwärtige Situation.

Elektro-Großgeräte, wie zum Beispiel Waschmaschinen und Kühlgeräte, waren von dieser Entwicklung überdurchschnittlich stark betroffen. Der Umsatz in diesem Segment sank in Deutschland um vier Prozent auf 9,5 Mrd. DM. Zusätzlich zum allgemein schlechten Konsumklima wirkt sich hier die anhaltend schwache Konjunktur im Wohnungsbau aus. Hohe Sättigungsraten in den meisten Produktgruppen machen es außerdem immer schwieriger, zusätzliche Absatzpotenziale zu erschließen.

Die Hausgeräteindustrie ist mit über 50 Prozent Exportanteil stark vom Auslandsgeschäft abhängig. "Das Exportwachstum von immerhin vier Prozent reicht jedoch nicht, um insgesamt ein Plus beim Umsatz zu erzielen. Nach dem Exportboom im Jahr 2000 mit zehn Prozent Wachstum befinden wir uns wieder auf Normalniveau", erläutert Jaspersen. Etwa drei Viertel aller exportierten Großgeräte gehen in die Länder der Europäischen Union. "Mit über 15 Prozent Wachstum entwickelten sich die Ausfuhren in die Länder Mittel- und Osteuropas sowie in die der ehemaligen Sowjetunion sehr gut."

Mit einem leichten Zuwachs konnte die über Jahre hinweg negative Entwicklung im Bereich Elektro-Hauswärmetechnik gestoppt werden. Das Geschäft mit elektrischen Heiz- und Warmwassergeräten stieg um ein Prozent auf 700 Mio. DM. Erwartungen setzt die Branche auf die Auswirkungen der Energieeinsparverordnung, die am 1. Januar 2002 in Kraft tritt. Davon werden einige Stromanwendungen profitieren, insbesondere Wärmepumpen und die Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung.

Das Geschäft mit Kleingeräten entwickelte sich insgesamt positiv. Rudolf Schulte, Vorsitzer des Fachverbandes Elektro-Kleingeräte, schränkt aber ein: "Das Umsatzplus von drei Prozent auf 3,3 Mrd. DM muss etwas relativiert werden, denn das Wachstum in diesem Markt wird nur von wenigen Produktgruppen getragen". Zu den Rennern gehören weiterhin Espresso-Vollautomaten und Produkte aus dem Personal-Care-Bereich. Bei Standardprodukten wie Staubsaugern, Toastern und Bügeleisen stagniert der Markt auf hohem Niveau.

Für das Jahr 2002 erwarten die Hersteller einen gleichbleibenden bis leicht steigenden Umsatz für den Gesamtmarkt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die von einigen Wirtschaftsforschern vorausgesagte Erholung im zweiten Halbjahr eintrifft.

Bei Einbau-Großgeräten wird aufgrund der weiterhin rückläufigen Baukonjunktur von einem leichten Minus ausgegangen, bei freistehenden Großgeräten von einem gleichbleibenden Umsatz. Die Hersteller von Kleingeräten erwarten für das kommende Jahr wieder rund drei Prozent Wachstum, das sich, wie im laufenden Jahr, auf wenige Produktgruppen beschränken wird. Der Markt für Hauswärmetechnik wird voraussichtlich im kommenden Jahr stagnieren.

Der insgesamt geringere Inlandsabsatz der Hausgerätebranche hat zu einer rückläufigen Auslastung der Produktion geführt. Die Zahl der Beschäftigten ist um zwei Prozent auf 54.000 gesunken. Die Absatzentwicklung, sinkende Erlöse für die Produkte und die nach wie vor hohe Kostenbelastung zwingen die Hersteller zu weiteren Einsparungen. „Deswegen besteht auch keinerlei Spielraum für Lohnsteigerungen in der von den Gewerkschaften genannten Größenordnung“, betonte Jaspersen.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

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