Pressemitteilung | k.A.

Elektrizitätswirtschaft beliebt zu scherzen

(Osnabrück) – „Beim heutigen (24. März 2006) Vorwurf des Elektrizitätswirtschaftsverbands VDEW, dass die Branche der erneuerbaren Energien ihr angekündigtes Investitionsvolumen von 200 Milliarden Euro zu einem Drittel auf Kosten der Verbraucher finanziert, handelt es sich wohl um einen verfrühten April-Scherz“, sagte Peter Ahmels, Präsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE): „Da fragt man sich doch, mit welchen Geldern etwa Eon oder RWE ihre Investitionen finanzieren?“ Ahmels vermutet, dass dies sogar zu 100 Prozent mit dem Geld der Energie-Verbraucher geschehen könnte. Ahmels: „Schade nur, dass etwa Eon 29 Milliarden Euro des deutschen Verbrauchers in Spanien investieren will und nicht zu Hause. Der Verbraucher scheint sogar so viel zu zahlen, dass kostspielige Akquisitionen im Ausland sogar bar bezahlt werden können.“

Die Branche der erneuerbaren Energien will bis 2020 insgesamt 200 Milliarden Euro investieren. Allein 2005 waren es bereits 8,7 Milliarden Euro, ab 2015 werden Branchen wie Windkraft, Biomasse und Solarenergie jährlich über 14 Milliarden investieren. Dies bedeutet, dass die „Erneuerbaren“ zweieinhalb mal mehr Geld in den Standort Deutschland stecken wollen als die großen Stromversorger. Die möglichen Investitionen in die Offshore-Windenergie sind hier noch gar nicht mitgerechnet. Ahmels: „Während Eon, RWE und Co. auf klimaschädliche Braun- und Steinkohlekraftwerke setzen und zu ihrem Investitionsbudget auch noch die Instandhaltungskosten ihres alternden Stromnetzes hinzurechnen, investieren wir in Deutschland im großen Stil. Beim VDEW heißt hingegen die Devise: Zu Hause kleckern, im Ausland klotzen.“ Ahmels hofft, dass die Energiekonzerne mit ihren Investitionsprognosen nicht genauso kreativ umgehen wie mit ihrer angeblichen Kostenbelastung. Im vergangenen Jahr hatten die Energieversorger ihre kostenlos erhaltenen Kohlendioxid-Zertifikate als fiktive Kosten auf den Strompreis aufgeschlagen. Nach Berechnungen des industriellen Stromverbraucherverbands VIK erleichtert allein diese Form Bilanzakrobatik den Verbraucher um jährlich rund fünf Milliarden Euro – ohne Gegenleistung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE), Bundesgeschäftsstelle Kerstin Haarmann, Hauptgeschäftsführerin Herrenteichsstr. 1, 49074 Osnabrück Telefon: (0541) 350600, Telefax: (0541) 3506030

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