Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Elektrische Antriebe noch im Aufwind – Umsatz 2001 erstmals über 13 Mrd. DM

(Frankfurt am Main) - "Das Jahr 2000 war das erfolgreichste in der jüngeren Geschichte der elektrischen Antriebstechnik. Mit einem Umsatzwachstum von 8,8 Prozent hat es unsere eigenen Erwartungen weit übertroffen. Wir haben erstmals in der Geschichte unserer Industrie mehr als 12 Mrd. DM umgesetzt", erklärte Dr. Hans-Joachim Jähne, scheidender Vorsitzer des Fachverbandes AUTOMATION, Fachbereich Elektrische Antriebe im ZVEI e.V., anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung. Auch die bisherige Geschäftsentwicklung der Branche im Jahr 2001 sei zufriedenstellend. In den Monaten August und September habe sich die Antriebstechnik allerdings der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung nicht entziehen können. "Trotzdem rechnen wir im laufenden Jahr nochmals mit einem Umsatzwachstum von knapp sechs Prozent auf 13,5 Mrd. DM.”

Getragen wurde das kräftige Wachstum der rund 100 international führenden Hersteller von Elektromotoren, Stromrichtern und elektrischen Antriebssystemen und Lösungen in Deutschland im letzten Jahr von einem boomenden Export, dem zunehmenden Einsatz elektronisch regelbarer Antriebe, von der regen Ordertätigkeit des deutschen Maschinenbaus und von den immer neuen Anwendungen elektrischer Kleinmotoren im Auto und in vielen weiteren Einsatzbereichen. Allein die Ausfuhren der Branche legten 2000 um 13,5 Prozent auf 6,4 Mrd. DM zu. Im laufenden Jahr werden es aus heutiger Sicht nochmals sechs Prozent mehr sein.

Rund 38 Prozent des Branchenumsatzes in Deutschland entfallen auf Kleinmotoren, rund 28 Prozent auf Drehstrommotoren und rund 18Prozent auf die Antriebselektronik, also die Stromrichter für elektrische Antriebe. Hinzu kommen die bei verschiedenen Anwendungen auch künftig mit zahlreichen Vorteilen aufwartenden Gleichstromantriebe mit einem Marktanteil von gut zwei Prozent. Ebenfalls wachsend ist das Geschäft mit Software und Serviceleistungen rund um den Einsatz elektrischer Antriebe, auf das mittlerweile rund ein Sechstel des Branchenumsatzes entfällt.

In den einzelnen Marktsegmenten legten die Umsätze mit Niederspannungs-Drehstrommotoren ausweislich der Erhebungen des ZVEI nach einem Wachstum um zehn Prozent im vergangenen Jahr im ersten Halbjahr 2001 nochmals deutlich zu. Für des Gesamtjahr erwartet Jähne hier ein weiteres Plus von vier Prozent. Auch bei den Frequenzumrichtern sei das Wachstum weiterhin intakt, so dass sich hier nach einem Plus von gut fünf Prozent im vergangenen Jahr ein weiterer Umsatzzuwachs in gleicher Höhe für das Jahr 2001 abzeichne. Erneut deutlich stärker werde die Stückzahl der abgesetzten Frequenzumrichter mit rund 13 Prozent zulegen. Bei den Kleinmotoren rechnet der ZVEI nach einem Plus von ebenfalls zehn Prozent im Jahr 2000 mit einem weiteren Wachstum von rund acht Prozent im laufenden Jahr.

Während sich die meisten Bereiche der Elektrischen Antriebstechnik angesichts der konjunkturellen Schwächesignale derzeit auf ein geringeres Wachstum einstellen, zeichnet sich bei den Herstellern von Hochspannungsmaschinen mit einer Nennspannung von über 1000 V nach zwei Krisenjahren mit massiver Wachstumsabflachung nun eine vorsichtige Erholung ab, die Jähne auf eine deutliche Orderbelebung aus dem Großanlagenbau zurückführte.

Weitere Nachfrageimpulse erwarten die deutschen Hersteller elektrischer Antriebe von den internationalen Anstrengungen zum Energiesparen und zum Klimaschutz. So seien von der Energiesparbroschüre des Fachverbandes „Saving Energy with Electrical Drives“ innerhalb von zwei Jahren mehr als 20.000 Exemplare in Deutsch und Englisch abgerufen worden. Anhand zahlreicher Beispiele zeigt diese Broschüre, wie Unternehmen durch die konsequente Nutzung moderner elektrischer Antriebssysteme und hocheffizienter Elektromotoren Kosten sparen, und darüber hinaus zugleich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

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