Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Elektrische Antriebe im Aufwind / Mangel an Elektroingenieuren hemmt Wachstum

(Nürnberg/Frankfurt am Main) – „Im Jahresverlauf hat sich die Stimmung unter den Herstellern elektrischer Antriebstechnik deutlich aufgehellt. Die Auftragsbücher beginnen sich wieder zu füllen. Das war auch dringend nötig, angesichts eines nicht zufriedenstellenden Vorjahresgeschäftes“. Dies erklärte Dr. Hans-Joachim Jähne, Vorsitzer des Fachverbandes Elektrische Antriebe im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., in Nürnberg. Das traditionell starke Exportgeschäft habe im vergangenen Jahr stabilisierend gewirkt und trage auch im laufenden Jahr weiter zur Erholung bei. Mittlerweile sei allerdings die Inlandsnachfrage deutlich angesprungen, wobei auch hier die gute Exportkonjunktur, durch den Aufschwung im deutschen Maschinenbau, für den Rückenwind sorgt. Zu einem stabilen Wachstumssegment hat sich Jähne zufolge das System- und Lösungsgeschäft in der Automation entwickelt. Die Branche schaue deshalb auch mit Spannung auf die heute beginnende SPS/IPC/Drives in Nürnberg, einem bedeutenden Event für die motion control. Sorgen bereite die immer kritischer werdende Knappheit an Elektroingenieuren und Fachkräften. Sie erweise sich zunehmend als Wachstumsbremse.

Der kumulierte Umsatz mit Komponenten und Systemen der elektrischen Antriebstechnik steigt nach Angaben von Jähne in diesem Jahr voraussichtlich um sechs Prozent auf 12,4 Milliarden DM. Die Ausfuhr werde im gleichen Zeitraum um voraussichtlich fünf Prozent auf rund sechs Milliarden DM zunehmen, die Einfuhr um sechs Prozent auf etwa vier Milliarden DM.

Allerdings sei die Entwicklung in den einzelnen Sektoren unterschiedlich verlaufen.

Das Geschäft mit Drehstrommotoren lege in diesem Jahr voraus-sichtlich um neun Prozent auf gut 2,5 Milliarden DM zu. Was aber lediglich den Vorjahresrückgang kompensiere. Hier erhofft sich die Branche vom boomenden Maschinenbau weitere Wachstumseffekte. Der Absatz von Großmaschinen leide dagegen immer noch unter der weltweiten Schwäche im Anlagenbau, konnte sich in den letzten Monaten aber leicht erholen. Auf Jahressicht werde mit einem Rückgang um 15 Prozent auf dann nur noch 208 Millionen DM gerechnet. Die Hersteller von Gleichstrommotoren blicken dagegen wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft. Nach dem kräftigen Rückgang im vergangenen Jahr steigt der Umsatz den Angaben zufolge voraussichtlich wieder um fünf Prozent auf 222 Millionen DM.

Bei den Stromrichtern zur elektronischen Regelung von Motoren, die von der Entwicklung zur „verteilten dezentralen Intelligenz" in Automatisierungsanlagen und vom steigendem Bedarf an Energiespartechniken profitieren, sei der stabile Aufwärtstrend nach wie vor intakt. Der Umsatz wachse um weitere fünf Prozent auf gut 1,7 Milliarden DM. Auch die Kleinmotoren legten im laufenden Jahr nochmals um rund acht Prozent auf 3,7 Milliarden DM zu. Damit bauten sie ihren Vorsprung als stärkstes Produkt der elektrischen Antriebstechnik weiter kräftig aus. Zu einem erheblichen Teil werde dieses Wachstum von der Kfz-Ausrüstung und der Automatisierungstechnik getragen.

Auch für das kommende Jahr zeigt sich Jähne zuversichtlich. Die Wachstumsfelder der elektrischen Antriebstechnik lägen voll im Trend. Fertigungsautomatisierung auf der einen und energieeffiziente Antriebe auf der anderen Seite dürften weiterhin für positive Effekte sorgen.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

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