Pressemitteilung | Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)

EKD-Ratsvorsitzender Kock begrüßt EU-Verfassungsentwurf

(Hannover/Brüssel) - Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat den am 13. Juni vorgelegten Entwurf für eine europäische Verfassung grundsätzlich begrüßt. Zwar gebe es keinen ausdrücklichen Gottesbezug in dem Dokument, aber andere wichtige Anliegen der Kirchen seien berücksichtigt, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock in Hannover.

Als positives Zeichen wertete Kock, dass die Einbeziehung von Kirchen und Religionsgemeinschaften in die europäische Meinungsbildung künftig auch formal gewährleistet sei. Die Kirchen verträten keine Partikularinteressen, sondern setzten sich für Werte ein, auf die eine Gesellschaft für die Erfüllung ihrer Aufgaben und zur Bewältigung von Konflikten angewiesen sei. Im Verfassungsentwurf seien dieser öffentliche Auftrag der Kirchen sowie deren spezifische Identität auf europäischer Ebene anerkannt

Weiter hob Kock hervor, dass die Ausgestaltung des Verhältnisses von Staat und Kirche in der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten bleibe: „Die europäische Einigung kann nur dann erfolgreich fortgesetzt werden, wenn sie auf solchen Fundamenten aufbaut.“

Zufrieden zeigte sich der EKD-Ratsvorsitzende darüber, dass in der Präambel in allen Sprachfassungen das religiöse Erbe Europas erwähnt werde. Damit werde das religiöse Erbe als Beitrag zur Herausbildung universaler Rechte anerkannt. Zudem unerstreiche die Aufnahme der Grundrechte-Charta in den Verfassungsentwurf, dass die Union eine Wertegemeinschaft sei.

Die Leiterin des Brüssler EKD-Büros, Sabine von Zanthier, hob gegenüber epd hervor, dass sich die deutschen Konventsmitglieder für die Aufnahme eines Gottesbezuges und die Erwähnung des Christentums in der Präambel eingesetzt hätten. Dass dies nicht gelungen sei, könne den deutschen Vertretern im Verfassungskonvent nicht angelastet werden. Im Sinne der Einigung sei zuletzt in dieser Frage Rücksicht auf die «laizistischen Befindlichkeiten» der Franzosen genommen worden, ergänzte die Oberkirchenrätin.

Quelle und Kontaktadresse:
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover Telefon: 0511/27960, Telefax: 0511/2796707

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