„Eiserner Rhein“ wichtig für nordrhein-westfälische Wirtschaft

(Siegen/Olpe) - Die nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) fordern den zügigen Ausbau der Eisenbahnverbindungen nach Rotterdam und Antwerpen. Sowohl der so genannte „Eiserne Rhein“ (Eisenbahnverbindung zwischen dem Rhein-Ruhr-Gebiet und dem Seehafen Antwerpen) als auch der Ausbau der rechtsrheinischen Schienenstrecke in der Verlängerung der Betuwe-Linie in den Niederlanden seien absolut notwendig, um die steigenden Wirtschaftsverkehre zwischen Belgien und den Niederlanden mit NRW zu bewältigen.

„Die beiden Seehäfen Antwerpen und Rotterdam sind für die nordrhein-westfälische Wirtschaft das Tor zur Welt“, so Hermann-Josef Droege, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen. „Um den Anteil der Schiene im Hinterlandverkehr zu halten, müssen der Eiserne Rhein und die Betuwe-Linie unverzüglich realisiert werden. Der Zeitdruck ist enorm. Jede Verzögerung hat negative Auswirkungen mittel- und langfristig für den Industriestandort NRW.“ Auch für den Wirtschaftsraum Siegen-Wittgenstein/Olpe hätten die Häfen Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam eine bedeutende Torfunktion. Ein beträchtlicher Teil der Ex- und Importe des Siegener IHK-Bezirks werden über sie abgewickelt und sind aufgrund der geringen Entfernung noch wichtiger als die Nordseehäfen. Die zunehmende internationale Arbeitsteilung und Globalisierung wird diese Entwicklung weiter beschleunigen.

Im Juni soll in den Niederlanden die Betuwe-Linie in Betrieb gehen. Die zweigleisige Güterzugstrecke verbindet den Seehafen Rotterdam mit dem Hinterland. Sie trifft bei Zevenaar auf die bestehende zweigleisige Strecke von Rotterdam/Amsterdam nach Duisburg. Deshalb ist auf deutscher Seite der Ausbau um ein weiteres Gleis notwendig. Die nordrhein-westfälischen IHKs appellieren an alle Beteiligten, den von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee avisierten Zeitplan unbedingt einzuhalten. Danach sollen die Bauarbeiten im Jahr 2011 beginnen und bis 2015 abgeschlossen sein. Ansonsten würde durch Betriebseinschränkungen vor allem der regionale Güter- und Schienenpersonennahverkehr unter die Räder geraten.

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