Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

Einzelhandelsumsatz: Schwacher Juli dämpft Optimismus

(Berlin) - Zur Umsatzentwicklung des klassischen Einzelhandels - das ist der gesamte Einzelhandel ohne Apotheken, Tankstellen, Brennstoff- und Kfz-Handel – in den ersten sieben Monaten diesen Jahres erklärte heute in Berlin der Chefvolkswirt des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Robert Weitz:

Der klassische Einzelhandel setzte in den ersten sieben Monaten diesen Jahres rund 410 Milliarden Mark um. Im Juli betrug der Umsatz 58,6 Milliarden Mark; damit ergibt sich für diesen Monat ein Minus von 2,5 Prozent. Der schwache Juli verminderte das aufgelaufene Jahresplus für die ersten sieben Monate des Jahres auf 1,6 Prozent.

Der Zickzack-Kurs in der Einzelhandelskonjunktur setzte sich fort. Das Auf und Ab ging auch im Juli hauptsächlich auf kalendarische Unregelmäßigkeiten zurück. Die Lage der Schulferien spielte eine Rolle, entscheidend aber war, dass nur ein Tag des gut verlaufenen Sommerschlussverkaufs in diesem Jahr in den Juli fiel. Im vergangenen Jahr war es eine ganze Woche. Die hohen, zum Teil zweistelligen negativen Veränderungsraten wiesen daher gerade die Sparten auf, die starke Umsätze mit Schlussverkaufsartikeln tätigen: Warenhäuser, Textilien, Bekleidung, Schuhe, Lederwaren, Sportartikel. Aber auch in den übrigen Branchen blieb die Nachfrage eher gedämpft.

Die Zahlen zeigen, dass der Durchbruch im Einzelhandel noch keineswegs geschafft ist. Er befindet sich gerade erst am Beginn seines Aufschwungs. Daher fehlt es noch an der Breite. Dafür spricht, dass viele Betriebe bisher noch keinen Schwung im Geschäft verspürt haben. Dies gilt vor allem für die Einzelhandelsbetriebe in den unteren Umsatzgrößenklassen mit weniger als einer Million Mark Jahresumsatz. Aber auch in vielen Großbetrieben sind die Hoffnungen noch nicht voll aufgegangen. Ob es weiter mit dem Einzelhandel aufwärts geht oder ob der Aufwärtstrend bereits wieder abbricht, verrät die Umsatzentwicklung im Juli noch nicht. Der HDE hatte erwartet, dass das dritte Quartal in diesem Jahr ein vergleichsweise schwaches werden würde, weil die Rechnung für das Auffüllen der Öltanks die Summe der frei verfügbaren Einkommen massiv schmälern würde. Die Haushalte bunkerten im Juli aber nicht annähernd soviel Heizöl nach, wie zu erwarten gewesen wäre. Sie reagierten mit Kleinmengenorder auf die Preisentwicklung. Die verkaufte Heizölmenge stieg deshalb nur um gut vier Prozent und die Auswirkungen auf den klassischen Einzelhandel blieben gering.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69

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