Pressemitteilung | k.A.

Einzelhandelsgroßprojekt „Riedbahn“ in Weiterstadt / Handelsverband BAG befürchtet Flächenbrand und Ladensterben in der Region

(Berlin) - Mit großer Besorgnis und Unverständnis hat der Handelsverband BAG die Entscheidung des Bauaufsichtsamtes des Landkreises Darmstadt-Dieburg zum Bau eines rund 42.000 Quadratmeter Verkaufsfläche umfassenden Einkaufscenters in einem Gewerbegebiet zwischen den hessischen Städten Weiterstadt und Darmstadt zur Kenntnis genommen. Mit dem positiven Entscheid für das bereits seit mittlerweile neun Jahren in der Diskussion befindliche Megaprojekt wird nach Ansicht des Verbandes in der Region ein Flächenbrand im Einzelhandel ausgelöst. Nicht nur die Investitionen und das Engagement der großen Einzelhändler in die Innenstadt Darmstadts werden durch das Vorhaben in Frage gestellt, sondern auch das Überleben vieler kleiner lokaler Einzelhändler. Die Entscheidung wiege umso schwerer, als das damit die Grundregeln einer kommunalen Zusammenarbeit ausgehebelt werden.

BAG-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels: "Das Vorhaben ist viel zu überdimensioniert und vom Standort her vollkommen ungeeignet, gewachsene Stadt- und Einzelhandelsstrukturen zu erhalten. Die Genehmigung ist unter Umgehung der gebotenen nachbarschaftlichen Abstimmung und unter Missachtung der Ziele der Raumordnung zustande gekommen. Alle beklagen den permanenten und ruinöse Züge annehmenden Flächenzuwachs im Einzelhandel. Im vorliegenden Fall kommt allerdings das alte kleinteilige Denken zum Tragen: Jede Kommune denkt nur an sich, ohne Rücksicht auf die Gesamtentwicklung in der Region. Dazu werden die Kommunen durch die Gerichte auch noch ermuntert. Dem muss endgültig ein Riegel vorgeschoben werden“.

Jeder Euro könne nur einmal ausgegeben werden - die Kaufkraft der Verbraucher sei endlich, so der Verband. Es sei unbestritten, dass das Center erhebliche Kunden- und Umsatzanteile aus den benachbarten Städten abziehen wird. Daher müsse das Projekt von der Fläche her deutlich begrenzt und in ein regionales Einzelhandelsentwicklungskonzept eingebettet werden.

Pangels weiter: "Nicht erst seit Änderung des Baugesetzbuches war allen Experten bekannt, dass das Einkaufscenter „Riedbahn“ nicht nur Auswirkungen in der unmittelbaren Nachbarschaft haben wird, sondern auch enorme Auswirkungen auf weiter entfernt gelegene Städte. Heute so zu tun, als ob diese Einsicht erst mit der Novellierung des Baugesetzbuchs Mitte letzten Jahres gekommen sei, ist absurd".

Den betroffenen Einzelhändlern in Darmstadt sagt der Verband seine volle Unterstützung für eine verträgliche Lösung des Konfliktes zu. Eine Klage gegen das Vorhaben hält der Verband für nicht aussichtslos. Gelänge es nicht, sich mindestens über eine deutliche Flächenreduzierung zu einigen, werde man prüfen, welche Möglichkeiten und Chancen sich den Betroffenen böten, um sie von Seite des Verbandes zu unterstützen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. Handelsverband BAG Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer Friedrichstr. 60, 10117 Berlin Telefon: (030) 2061200, Telefax: (030) 20612088

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