Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Einzelhandel - Kein Lichtblick

(Köln) - Der Einzelhandel in Deutschland leidet seit Jahren unter der Zurückhaltung der Verbraucher – im Jahr 2001 lagen die realen Einzelhandelsumsätze um 2,2 Prozent unter dem Niveau des Jahres 1991. Damit steuern Tante Emma und Co. heute zum Konsum der privaten Haushalte nur noch knapp ein Drittel bei, vor zehn Jahren waren es einmal 37 Prozent. Nachdem sich die Geschäfte der Einzelhändler in den Jahren 1998 bis 2000 etwas belebt hatten, gingen die preisbereinigten Umsätze im vergangenen Jahr trotz der Steuerreform abermals um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Gleichwohl hat die Branche nicht nur Ladenhüter anzubieten. Beispielsweise wurden immerhin gut 6 Prozent mehr Kosmetikartikel und Körperpflegemittel verkauft. Dagegen blieben langlebige Gebrauchsgüter in den Regalen liegen. So wurden fast 6 Prozent weniger Uhren und Schmuck abgesetzt, und auch der reale Umsatz mit elektrischen Haushaltsgeräten sowie Rundfunk- und Fernsehempfängern verringerte sich um nahezu 5 Prozent.

Auch in nächster Zeit dürften die Klagen der Händler kaum verstummen – bereits im Januar und Februar 2002 lagen die realen Einzelhandelsumsätze zusammen um 2,5 Prozent unter ihrem entsprechenden Vorjahreswert. Der von den Kaufleuten ersehnte Stimmungsumschwung bei den Konsumenten wird wohl vorerst ausbleiben. Dafür spricht unter anderem die enttäuschende Arbeitsmarktentwicklung – die sich durch die jüngsten hohen Lohnabschlüsse noch weiter verschlechtern dürfte.

Quelle und Kontaktadresse:
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