Einweg-Pfand: Deutschland trinkt weniger / Absatzrückgang von 14,5 Prozent bei Erfrischungsgetränken
(Berlin) - Die neue Pfandregelung in Deutschland führt zu drastischen Marktverschiebungen und zu teilweise absurden Konsum-Entwicklungen. Wie die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. (wafg) in Berlin bekannt gab, ist bei den klassischen Erfrischungsgetränken wie z.B. Limonaden und Cola im 1. Quartal 2003 im Vergleich zum Vorjahr ein Absatzrückgang von 14,5 Prozent zu verzeichnen. Wenn sich diese Entwicklung im Laufe des Jahres fortsetzt, so die Hochrechnung von Dr. Andreas Stücke, Hauptgeschäftsführer der wafg, landen wir in diesem Segment bei einem Pro-Kopf-Konsum von nur noch 70 Litern. Das ist das Niveau von 1985. In 2002 trank jeder Deutsche 82,6 Liter dieser Getränke.
Mit Blick auf das veränderte Kaufverhalten stellt die wafg fest, dass die leichten Zuwächse bei Mehrweg-Verpackungen den drastischen Rückgang beim Einweg nicht wettmachen. Die Verbraucher meiden offenbar die Einweg- Verpackung, so Stücke, und verzichten weitgehend auf den Drink unterwegs. Umgekehrt mache diese Erkenntnis deutlich, dass die Verbraucher ein unbepfandetes Einweg- Angebot brauchen. Es kann nicht im Interesse der Politik liegen, den Verbrauchern das Trinken abzugewöhnen.
Auch insgesamt waren bei den alkoholfreien Getränken im ersten Quartal 2003 die Absätze und Umsätze deutlich rückgängig. Die im Handel verkaufte Menge sank um 2,8 Prozent, die Umsätze um 5,4 Prozent. Stücke sieht in den Quartalszahlen ein äußerst bedenkliches Signal: Seit Jahrzehnten zeige die Kurve Jahr für Jahr nach oben, so der wafg-Chef, doch nun habe sich dieser Trend erstmals umgekehrt. Die größten Verlierer im Markt der alkoholfreien Getränke seien im 1. Quartal 2003 die Energy-Drinks, deren Absätze und Umsätze sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum annähernd halbiert hätten. Als Hauptursache ist auch hier das Pflichtpfand zu nennen, so Stücke, was durch die signifikanten Zuwächse bei den unbepfandeten Eistees etc. verdeutlicht wird.
Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. (wafg)
Friedrichstr. 231, 10969 Berlin
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