Eintreten für die Tarifwende / DGB-Frittenmobil tourt durch Brandenburg für mehr Tarifbindung
(Berlin) - "Gute Löhne. Gutes Leben in Brandenburg" - unter diesem Motto setzt sich der DGB Berlin-Brandenburg für eine starke Tarifbindung der Brandenburger Betriebe ein. Vom 2. bis 20. September geht das Frittenmobil des DGB vor der Landtagswahl auf große Tour durch Brandenburg. 14 Stationen stehen auf dem Tourplan. Bei einer Portion Pommes können sich Beschäftigte in und vor den Betrieben über die Vorteile von Tarifverträgen informieren.
"Mit dem Frittenmobil verbinden wir die Erwartungen der Beschäftigten mit unseren politischen Forderungen zur Landtagswahl", erklärt Katja Karger, DGB-Vorsitzende in Berlin und Brandenburg. "Tarifverträge schaffen Sicherheit für die Beschäftigten, sorgen für gute Löhne und deutlich bessere Arbeitsbedingungen. Wir informieren und motivieren auf unserer Tour alle Beschäftigten, sich für einen Tarifvertrag stark zu machen. Gemeinsam müssen wir die Tarifflucht der Arbeitgeber stoppen und die Parteien dazu bringen, uns zu unterstützen."
In Brandenburg geht die Tarifbindung in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurück. 2023 arbeiteten nur noch 41 Prozent der Beschäftigten in Brandenburg in einem Betrieb mit Tarifbindung (bundesweit sind es 49 Prozent). 2022 lag die Tarifbindung der Beschäftigten in Brandenburg noch bei 47 Prozent. Mit Tarifverträgen haben die Arbeitnehmer*innen ein höheres Jahreseinkommen, kürzere Arbeitszeiten und mehr Urlaub. Der Vorteil einer Tarifbindung zeigt sich gerade beim Lohn sehr deutlich. In Brandenburg verdienen Beschäftigte in Betrieben ohne Tarifbindung rund 27 Prozent weniger als in Betrieben mit Tarifvertrag. Das belegen Zahlen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Fehlende Tarifbindung hat auch massive Auswirkungen auf die Höhe von Steuereinnahmen und Beiträge zu Sozialversicherungen.
"Mit unserem 5-Punkte-Plan für mehr Tarifbindung haben wir den Parteien im Wahlkampf klar das Ziel vorgegeben", so Katja Karger, DGB-Vorsitzende in Berlin und Brandenburg. "Die EU-Mindestlohnrichtlinie gibt vor, dass mindestens 80 Prozent der Beschäftigten unter dem Schutz eines Tarifvertrages arbeiten sollten. Davon ist Deutschland mit 49 Prozent und vor allem Brandenburg mit nur noch 41 Prozent deutlich entfernt. Bis zum 14. November 2024 muss Deutschland einen Aktionsplan zur Stärkung der Tarifbindung vorlegen. Wir erwarten von der neuen Landesregierung, dass sie auch auf Landesebene zügig einen solchen Aktionsplan auflegt und erste wirksame Maßnahmen umsetzt. Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Auch nach der Wahl werden wir nicht nachlassen, uns für mehr Tarifbindung einzusetzen", betont Katja Karger.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)
Claudia Spreen, Referentin Pressestelle
Kapweg 4, 13405 Berlin
Telefon: (030) 212400, Fax: (030) 21240142
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