Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Einkommensstudie: Lohnzurückhaltung fördert nicht den Abbau von Arbeitslosigkeit

(Berlin) - „Lohnzurückhaltung hinter dem Produktivitätsfortschritt ist auf Dauer kein Rezept zum Abbau der Arbeitslosigkeit“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer am 18. September in Berlin bei der Vorstellung der DGB-Studie „Zur Einkommensentwicklung in Deutschland“. Dies zeige sich im Vergleich der realen Nettogewinne von Unternehmen, die sich fast verdoppelt hätten und der Nettolohnsumme, die in dem gleichen Zeitraum lediglich um 10,5 Prozent angestiegen sei. Außerdem habe sich die Kaufkraft der Arbeitnehmer seit 1991 um fast sechs Prozent verschlechtert.

Geringe Lohnsteigerungen und die enorme Zunahme von Gewinnen konnten nach Berechnungen des DGB den Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland nicht verhindern. „Die Ursache für den Anstieg der Arbeitslosigkeit liegt in der schwachen Wachstumsentwicklung“, so Putzhammer weiter. „Eine weitere Umverteilung der Einkommen zu Gunsten der Gewinne und zu Lasten der Lohneinkommen und der Kaufkraft der Arbeitnehmer verspricht keine Besserung der Arbeitslage.“

Um hier einzugreifen, ist eine gesamtwirtschaftliche Politik nötig, die das Wachstum fördert und die Binnenmärkte stärkt. „Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank von gestern, die Leitzinsen zu senken, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, den die Gewerkschaften ausdrücklich begrüßen," so Putzhammer abschließend. Der Staat dürfe nun bei wachstumbedingten geringeren Steuereinnahmen nicht die Ausgaben kürzen, sondern die Ausfälle durch eine kurzfristige Kreditaufnahme ausgleichen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

NEWS TEILEN: