Einigung über Zuschläge bei Daimler in Bremen: Schichtarbeit der Zukunft in Bremen und an der Unterweser gesichert
(Hamburg) - Für das Mercedes-Benz Werk in Bremen gilt künftig eine einheitliche Regelung der Schichtzuschläge. Das haben Vertreter der NORDMETALL-Mitgliedsfirma und der IG Metall Ende der vergangenen Woche vereinbart. Die Neuregelung war notwendig geworden, nachdem das Landesarbeitsgericht Bremen die bisher geltenden Unterschiede in der Bezahlung für regelmäßige und unregelmäßige Schichtarbeit als unzulässig eingestuft hat.
Nach dem neuen Modell wird 25 Prozent Schichtzuschlag pro Stunde für Nachtarbeit in der Zeit zwischen 20.00 Uhr und 06.00 Uhr gezahlt. Zusätzlich erhalten Beschäftigte in der Dauernachtschicht elf freie Tage pro Jahr. Mitarbeiter in der Wechselschicht bekommen im Jahr zwei freie Tage zusätzlich. Die Vereinbarung gilt rückwirkend ab dem 1. April 2019.
Dr. Peter Schlaffke, stellvertretender Hauptgeschäftsführer von NORDMETALL, sieht in der Einigung ein gelungenes Modell für die besonderen Anforderungen von Daimler in Bremen: "NORDMETALL wird nun mit den anderen Unternehmen im Tarifgebiet Unterweser, die Nachtarbeit leisten, prüfen, ob die Parameter der Daimler-Vereinbarung auch zu ihren Anforderungen passen oder ob Modifizierungen nötig sind. Ziel ist es, die starke Position des Industriestandorts Bremen und Unterweser im Wettbewerb zu sichern und so die Akzeptanz des Flächentarifvertrags zu stärken."
Meinhard Geiken, Bezirksleiter IG Metall Küste: "Die Regelung für die Beschäftigten im Mercedes-Benz-Werk in Bremen ist eine gute Grundlage, um jetzt von NORDMETALL die Anpassungen in den Flächentarifverträgen zu fordern. Diese sind nach dem Gerichtsurteil notwendig geworden. Durch die zusätzlichen freien Tage bekommen die Beschäftigten in Schicht- und Nachtarbeit für die Gesundheit wichtige Entlastung."
Heino Niederhausen, Personalleiter des Bremer Mercedes-Benz Werks, begrüßt die Einigung: "Uns ist es mit dieser neuen Regelung gelungen, die Schichtarbeit der Zukunft zu gestalten. Arbeitnehmervertreter und Unternehmensleitung haben gemeinsam einen guten und tragfähigen Kompromiss für die Beschäftigten und den Standort getroffen. Durch das neue Entlastungsmodell haben wir zudem wichtige qualitative Verbesserungen vereinbaren können. Für unsere mehr als 12.000 Mitarbeiter am Standort Bremen sind das hervorragende Nachrichten. Angesichts der guten Nachfrage und des Einstiegs in die Fertigung modernster Fahrzeugtypen mit alternativen Antrieben ist es für uns wichtig, dass wir unsere Flexibilität nun noch weiter ausbauen können, um auf wechselnde Produktionsanforderungen schnell und effektiv reagieren zu können."
Volker Stahmann, Geschäftsführer IG Metall Bremen: "Das Ergebnis ist für beide Seiten ein richtiger und wichtiger Schritt. Damit geht die IG Metall den Weg zur Entlastung der Kolleginnen und Kollegen konsequent weiter. Mit der Neuregelung werden die über jahrzehntealten Tarifregelungen im Werk Bremen dem heutigen Standard arbeitsmedizinischer Erkenntnisse angepasst."
Quelle und Kontaktadresse:
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