Eine Welt ohne Masern ist möglich / Masern in Deutschland immer noch nicht eliminiert / Masernschutzgesetz ist mutig / Information und Service wichtiger als Impflicht
(Berlin) - "Eine Welt ohne Masern ist möglich! Das zeigt das erfolgreiche Beispiel der Pockenausrottung. Aber wir müssen mehr tun, damit auch Deutschland schafft, was in vielen Ländern der Welt schon längst funktioniert: Die Impfraten so zu steigern, dass die Krankheit endlich eliminiert wird." Das sagt Han Steutel zum Masernschutzgesetz. Daüber debattiert heute der Bundestag.
Der vfa-Präsident findet es richtig, dass sich die Politik der Sache annimmt, um die Bevölkerung besser zu schützen.
"Unserer Meinung nach sollte der vorliegende Entwurf, der primär auf eine partielle Impfpflicht setzt, um systematische Angebote an die Bevölkerung ergänzt werden," so Steutel weiter.
Hintergrund:
Die Länder in Nord- und Südamerika, Japan und Australien haben die Masern als einheimische Krankheit längst eliminiert. Zu neuen Ausbrüchen kommt es dort nur, wenn die Krankheit frisch eingeschleppt wird. Auch in Deutschland wäre die Eliminierung möglich, würden mehr Menschen geimpft.
Deshalb unterstützt der vfa Maßnahmen, die die Impfquoten erhöhen. Eine partielle Impfpflicht alleine wird aber nicht ausreichen. Denn Impflücken bestehen nicht nur bei denjenigen, auf die das geplante Gesetz abhebt: Kita- und Schulkinder, Kinder-Betreuungskräfte, medizinisches Personal und Menschen in Flüchtlingsunterkünften. Auch etliche Jugendliche und Erwachsene haben keinen ausreichenden Impfschutz.
Maßnahmen-Vorschläge des vfa für ein Impfpaket
Um beim Impfen voranzukommen und die Masern auch hierzulande auszurotten, brauchen wir ein Maßnahmenbündel für mehr Koordination und Engagement:
- Die regelmäßige Erinnerung aller Versicherten an notwendige Impfungen, die im Hinblick auf den Datenschutz per Gesetz erlaubt werden muss.
- Die Implementierung eines professionellen Impfmanagements bei allen Kinder-, Haus- und Frauenärzten.
- Die Stärkung und Verbesserung der Impfangebote des öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Betriebsärzte.
Mehr unter: https://www.vfa.de/zur-diskussion-um-die-impfpflicht.html
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)
Dr. Rolf Hömke, Wirtschaftspresse
Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin
Telefon: (030) 206040, Fax: (030) 20604222