Pressemitteilung | Bayerischer Philologenverband (bpv)

"Eine KI wird eine Lehrkraft nicht ersetzen”

(München) - "KI, übernehmen Sie! - Schule ohne Lehrkräfte?" - zu diesem Thema diskutierte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, im Literaturhaus in München auf Einladung des Bayerischen Philologenverbandes (bpv) mit Martin Spiewak, Redakteur im Wissensressort der ZEIT.

Dabei machte Meidinger, der nach Jahrzehnten an bildungs- und verbandspolitischem Wirken Ende Juni in den Ruhestand geht, deutlich, dass die KI zwar an den Schulen ihren festen Platz bekommen werde, den Menschen aber nicht ersetzen könne. "Auch eine KI wird schlechten Unterricht nicht zu gutem machen", so Meidinger. Nur einer Lehrkraft, die Begeisterung für ihr Fach versprüht, könne es gelingen, Kinder zum Lernen zu motivieren.

Dennoch würden sich Lehrkräften durch die technische Entwicklung faszinierende Möglichkeiten eröffnen. Auch könnten KI-Programme zu Entlastungen für Lehrkräfte führen, etwa im Bereich Korrekturen. "Es kommt immer auf einen vernünftigen Einsatz von digitalen Hilfsmitteln im Unterricht an", hob der DL-Präsident hervor.

Bildungspolitisch plädierte Meidinger trotz der Schnelle der technischen Entwicklung dafür, nicht in Aktionismus zu verfallen, sondern mögliche Konsequenzen genau zu evaluieren, bevor der Unterricht in Hinsicht auf KI reformiert werde. Ein Einsatz bereits in der Grundschule sei aus seiner Sicht verfrüht. "In der Grundschule müssen die Grundlagen für ein erfolgreiches Lernen gelegt werden. Hier kommt es auf die Basics wie Deutsch und Mathematik an", erklärte Meidinger mit Verweis auf die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten IGLU-Studie und der letzten IQB-Studie. In diesem Zusammenhang forderte er auch eine bessere vorschulische Förderung mit verpflichtenden Sprachstandtests und Sprachförderung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Philologenverband (bpv) Ulrike Schneider, Pressesprecherin Arnulfstr. 297, 80639 München Telefon: (089) 7461630, Fax: (089) 74616350

NEWS TEILEN: