Eine für alle, alle für eine / Deutsche Bewerberstädte zur Kulturhauptstadt Europas 2010 vereinbaren weitreichende Kooperationen
(Berlin) - Am 4. Februar fand auf Einladung des Deutschen Kulturrates das zweite Treffen der Bewerberstädte für die Kulturhauptstadt Europas 2010 im Auswärtigen Amt in Berlin statt. Neben Vertretern der Bewerberstädte Augsburg, Bamberg, Braunschweig, Bremen, Dessau/Wittenberg, Essen, Görlitz, Halle, Karlsruhe, Kassel, Köln, Lübeck, Münster, Osnabrück, Potsdam und Regensburg nahmen Vertreter des Auswärtigen Amtes, der Staatsministerin für Kultur und Medien, der Kultusministerkonferenz und des Deutschen Städtetages an dem Treffen teil.
Voraussichtlich im nächsten Jahr wird vom Bundesrat entschieden werden, welche deutsche Stadt im Jahr 2010 Kulturhauptstadt Europas werden wird. Denkbar ist auch, dass der Bundesrat der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament eine Auswahl von Städten vorschlägt. In diesem Fall werden das Europäische Parlament und die Europäische Kommission die Entscheidung treffen.
Bei dem gestrigen Treffen wurden Fragen des Auswahlverfahrens zur Kulturhauptstadt Europas 2010 und die gemeinsame mediale Begleitung des Bewerbungsverfahrens besprochen.
Die Bewerberstädte vereinbarten:
1. Alle unterstützen Gewinner
Die Bewerberstädte werden, wenn die Entscheidung über die deutsche Kulturhauptstadt Europas 2010 gefallen ist, gemeinsam die "Gewinnerstadt" unterstützen. Die "Gewinnerstadt" wird allen Bewerberstädten, die im Bewerbungsverfahren unterlegen sind, im Rahmen ihres Kulturhauptstadtprogramms ein Podium bieten.
2. AG Öffentlichkeitsarbeit gegründet
Die Bewerberstädte haben eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die eine gemeinsame mediale Präsentation vorbereitet. Der Deutsche Kulturrat wurde gebeten, die Organisation der Arbeitsgruppe zu übernehmen. Der Kultursender 3sat hat bereits zugesagt, alle Bewerberstädte in seinem "Kultur-Tüv" im Sommer 2004 eingehend unter die Lupe zu nehmen.
3. Nächstes Treffen im September 2004
Die Bewerberstädte werden sich im September 2004, wiederum auf Einladung des Deutschen Kulturrates, zu ihrer dritten Sitzung in Berlin treffen. Es wurde beschlossen, dass auch die Bewerberstädte, die in den nächsten Monaten in den landesinternen Auswahlverfahren ausscheiden, an diesem Treffen teilnehmen sollen. Die Bewerberstädte fordern den Bundesrat auf, an diesem Treffen teilzunehmen.
Der Leiter der Abteilung Kultur und Bildung des Auswärtigen Amtes Wilfried Grolig sagte in seiner Begrüßungsrede: "Welche deutsche Stadt auch immer "Kulturhauptstadt Europas 2010" sein wird: das Bewusstsein für unsere gemeinsame europäische Werte- und Kulturgemeinschaft wird durch diese Initiative erhöht. Nehmen Sie das Auswahlverfahren sportlich. Ein Gewinner steht jetzt schon fest: die Kultur."
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Die Bewerberstädte haben mit ihren gestrigen Beschlüssen eine neue Qualität ihrer Zusammenarbeit entwickelt. Der Deutsche Kulturrat fordert den Bundesrat auf, gerade auch im Lichte der kollegialen Zusammenarbeit der Städte für das Auswahlverfahren eine unabhängiges Beratergremium einzurichten. Nur dadurch wird sichergestellt, dass alle Bewerberstädte gleiche Chancen in dem Wettbewerb um die Kulturhauptstadt Europas 2010 haben. Die Bewerberstädte haben gestern deutlich gemacht, dass auch in einem Wettbewerb eine faire Zusammenarbeit möglich ist. Alle für eine, eine für alle, ist das neue Motto der Bewerbung."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat
Chausseestr. 103, 10115 Berlin
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