"Eine abwechslungsreiche Arbeit" / Pflegeschüler in privaten Einrichtungen und Diensten sind in die Ausbildung gestartet /Sorge um den Altenpflegberuf
(Bremen) - Annabelle ist glücklich. Vor wenigen Tagen hat die knapp 21-Jährige eine Ausbildung zur Altenpflegerin begonnen und das auch noch wunschgemäß in der ambulanten Pflege. Was genau sie im Pflegealltag erwartet, weiß sie nach ihrem Realschulabschluss und einer einjährigen Ausbildung an einer Berufsbildenden Schule im Bereich "Hauswirtschaft und Pflege" sowie einem Bundesfreiwilligendienst in der stationären Pflege bereits. Annabelle ist also ganz bewußt auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz in der Pflege gegangen.
"Die Arbeit in der häuslichen Pflege empfinde ich als sehr abwechslungsreich", erklärt die Auszubildende, auf deren Agenda nun aber ersteinmal ein Theorieblock an der Altenpflegeschule in Osterholz-Scharmbeck zu Themen wie medizinische Grundversorgung, Pflege, Rechtskunde, Psychologie und Sozialkunde steht. Ab Ende September kann Annabelle dann endlich die praktische Ausbildung bei ihrem neuen Arbeitgeber "vacances - Mobiler Sozial- und Pflegedienst GmbH" beginnen.
Der Kontakt zu vacances kam auf einer Ausbildungsplatzbörse des Berufsinformationszentrums (BIZ) im Februar dieses Jahres zustande. Der Pflegedienst hatte dort einen Stand, Geschäftsführer Holger Hegermann ermunterte Annabelle nach einem ersten Gespräch, ihre Bewerbungsunterlagen einzureichen und einen Probearbeitstag zu absolvieren.
"Seitdem es dem bpa gelungen ist die Ausbildung endlich auch ambulanten Pflegediensten zu ermöglichen sich an der Altenpflege-Erstausbildung als praktischer Träger zu beteiligen, also seit 2012, sind wir dabei", sagt Hegermann, der auch Mitglied im Bremer Landesvorstand des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) ist.
Derzeit sorgt sich der Pflegeunternehmer aber um den künftigen Nachwuchs. Durch die geplante generalistische Pflegeausbildung droht der Altenpflegeberuf zu verschwinden und durch eine allgemeine Pflegeausbildung ersetzt zu werden. "Wir brauchen Fachkräfte, die sich mit Alterserkrankungen und vor allem auch mit den sozialen Aspekten der Altenpflege auskennen. Bei einer generalistischen Ausbildung kämen die fertigen Pflegekräfte mit deutlich weniger Praxiserfahrung in den Job und müssten dann von uns erst aufwendig nachqualifiziert werden", fürchtet Hegermann.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 100 in Bremen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. Landesgruppe Bremen (bpa)
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