Einbruch auf dem Arbeitsmarkt: DGB fordert Aufstockung Vermeidung von Kündigungen und starken Sozialstaat
(Berlin) - Mitte März ist die Beschäftigung auch in Berlin und Brandenburg nach einer langen Aufwärtsbewegung heftig eingebrochen. Der DGB fordert jetzt, alles zu tun, um Entlassungen zu vermeiden. "Landes- und Bundeshilfen müssen jetzt schnell ausgezahlt werden, damit die Liquidität der Unternehmen gesichert ist und Gehälter weiter gezahlt werden können", sagt Christian Hoßbach, Vorsitzender des DGB Berlin-Brandenburg. Der Gewerkschaftsbund fordert Arbeitgeber auf, Kündigungen zu vermeiden und stattdessen bei Bedarf Kurzarbeit anzumelden. "Auch nach der Krise werden die Betriebe Fachkräfte brauchen, diese sollten sie jetzt zusammenhalten, um baldmöglichst wieder Fahrt aufzunehmen. Und keineswegs darf die Ausbildung in der Corona-Krise unter die Räder kommen."
Damit Kurzarbeit bei niedrigen Verdiensten nicht in die Armut führt, fordert der DGB eine garantierte Lohnersatzquote von 80 Prozent. "Da sind zunächst die Unternehmen gefragt, mit den Gewerkschaften tarifliche Aufbesserungen zu vereinbaren, so wie das ganz aktuell für Kfz-Handwerk und Systemgastronomie geschehen", sagt Hoßbach.
Bei allen Schwierigkeiten zeige sich in der Krise die Stärke des Sozialstaats. "Das soziale Netz und Kurzarbeit zur Beschäftigungssicherung haben auch im letzten Abschwung Halt gegeben, Kaufkraft gesichert und durch die Krise geholfen", sagt Hoßbach. Arbeitsagenturen und Jobcenter hätten sich arbeitsfähig gezeigt und mit sinnvoller Lockerung von Formalien reagiert. "In der Krise zeigt sich die Bedeutung der sozialen Sicherung. Der Wert von Tarifverträgen, von gesetzlicher Krankenversicherung, Rente, von Qualifizierung und Lohnersatz durch die Arbeitslosenversicherung wird in der Krise noch sichtbarer."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)
Nina Lepsius, Leiterin, Pressestelle
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