Pressemitteilung | Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)

Einblick gewinnen - Durchblick behalten! / Woche des Sehens 2013: Chancen der Früherkennung nutzen

(Düsseldorf) - Aus Anlass der Woche des Sehens 2013 vom 8. bis 15. Oktober machen der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft auf die Bedeutung der Früherkennung aufmerksam.

Augenärztliche Früherkennungsuntersuchungen sind für den Patienten wenig belastend. Doch sie können dazu beitragen, den wichtigsten unserer Sinne bis ins hohe Alter zu erhalten. Denn Augenkrankheiten wie die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD), das Glaukom (Grüner Star) und diabetische Netzhauterkrankungen lassen sich um so erfolgreicher behandeln, je früher die Diagnose gestellt wird.

Viele Augenkrankheiten sind Volkskrankheiten, aktuelle Zahlen belegen das: Zehn Millionen Menschen in Deutschland sind vom Grauen Star (Katarakt) betroffen, jedes Jahr werden etwa 650.000 Menschen deswegen operiert. Frühe Anzeichen einer AMD zeigen sich bei 2,6 Millionen Menschen, ernstlich erkrankt sind 1,6 Millionen. An der dritthäufigsten Krankheit, dem Glaukom, leiden knapp eine Millionen Menschen in Deutschland, bei weiteren etwa 1,3 Millionen lassen sich wichtige Risikofaktoren wie ein erhöhter Augeninnendruck feststellen. Die diabetische Netzhauterkrankung betrifft rund 560.000 Menschen. Diese Zahlen belegen: Augenkrankheiten haben eine hohe gesellschaftliche Relevanz.

Grauer Star: Operation schafft klare Sicht

Beim grauen Star trübt sich die körpereigene Linse im Laufe der Zeit immer mehr ein, so dass die Betroffenen immer schlechter sehen. Während diese Augenkrankheit weltweit aufgrund mangelnder Behandlungskapazitäten immer noch die häufigste Ursache vermeidbarer Blindheit ist, ermöglicht die meist ambulant ausgeführte Katarakt-Operation den Patienten in Deutschland in der Regel rasch wieder ein sehr gutes Sehvermögen: Die trübe Linse wird meist per Ultraschall zerkleinert, abgesaugt und anschließend durch ein Implantat, eine so genannte Intraokularlinse, ersetzt.

Feuchte AMD: Die Krankheit erfolgreich stoppen

Bei der besonders aggressiven Form der feuchten AMD sorgen Gefäßwucherungen im zentralen Bereich der Netzhaut für rasch fortschreitenden Sehverlust in der Mitte des Gesichtsfeldes. Seit einigen Jahren lassen sich diese Gefäßwucherungen mit Medikamentengaben ins Augeninnere erfolgreich bekämpfen. Am besten sind die Erfolgsaussichten der Behandlung, wenn sie schon früh in den Krankheitsprozess eingreifen kann und wenn regelmäßig - am besten monatlich - Kontrolluntersuchungen erfolgen.

Glaukom: Nur die Früherkennung ermöglicht rechtzeitige Behandlung

Unter den Volkskrankheiten in der Augenheilkunde ist das Glaukom die tückischste, da es vom Patienten in der Regel unbemerkt bleibt, bis schon ein großer Teil des Sehnervs unwiederbringlich zerstört ist. Nur die Früherkennungsuntersuchung beim Augenarzt bietet die Chance, die Krankheit zu erkennen, noch ehe gravierende Ausfälle im Gesichtsfeld entstanden sind. Bei Glaukomerkrankten ermöglichen moderne diagnostische Verfahren sehr differenzierte Einsichten in das Auge, die für die Verlaufskontrolle und Steuerung der Therapie sehr wertvoll sind. Mit Augentropfen lässt sich die Krankheit in den meisten Fällen erfolgreich stoppen, so dass das Sehvermögen langfristig erhalten bleibt.

Diabetes: Die Netzhaut konsequent im Auge behalten

Schäden an der Netzhaut, die unbehandelt zur Erblindung führen, gehören zu den häufigsten Folgekrankheiten der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Bei einer augenärztlichen Untersuchung lassen sich solche Schäden schon feststellen, noch bevor die Patienten selbst eine Sehverschlechterung wahrnehmen. Einmal im Jahr sollten deshalb auch Diabetiker ohne Beschwerden vom Augenarzt untersucht werden. Wenn es zu einer Netzhauterkrankung gekommen ist, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten von der Lasertherapie über Medikamentengaben ins Auge bis hin zu operativen Eingriffen zur Verfügung, um ein Fortschreiten zu verhindern.

Ab 40 Jahren regelmäßig zur Früherkennungsuntersuchung

Da die beschriebenen Krankheiten mit zunehmendem Alter häufiger auftreten, raten Augenärzte ab dem Alter von 40 Jahren zu regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen. Denn wer seinem Augenarzt die Möglichkeit gibt, Einblick ins Auge zu gewinnen, kann damit bis ins hohe Alter den Durchblick behalten.

Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober 2013

"Einblick gewinnen!" heißt das Thema der diesjährigen Woche des Sehens unter der Schirmherrschaft der Fernsehjournalistin Gundula Gause. Getragen wird die Aktionswoche von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland. Seit dem Jahr 2002 informiert die bundesweite Kampagne mit vielfältigen Aktionen über die Bedeutung guten Sehvermögens und klärt über die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation sehbehinderter und blinder Menschen in Deutschland und in den Entwicklungsländern auf. Unterstützt wird die Woche des Sehens von der Aktion Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG.

Weitere Informationen finden Sie auf www.facebook.com/WochedesSehens oder www.woche-des-sehens.de. Hier startet ab 8. Oktober auch ein Gewinnspiel zur diesjährigen Aktionswoche!

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) Dr. Georg Eckert, Presse Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf Telefon: (0211) 4303700, Fax: (0211) 4303720

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