Einbaupflicht von Kartenlesegeräten bremst die Elektromobilität aus
(Berlin) - Der Bundesrat stimmt morgen über Änderungen in der Ladesäulenverordnung ab. Es besteht die Gefahr, dass hier eine Pflicht zum Einbau von Kartenlesegeräten in allen Ladesäulen verankert wird. Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:
"Unser Ziel und zentraler Leitgedanke muss es sein, die Elektromobilität in den nächsten Jahren voranzubringen. Eine Verpflichtung zum Einbau von Kartenlesegeräten in allen Ladesäulen ist hierfür kontraproduktiv. Klar ist, die Kosten für den Einbau und den Betrieb der veralteten Technologie werden auf den Ladepreis umgelegt und verteuern so den Ladestrom. Das kann nicht im Sinne der Verbraucher sein. Flexible und kostengünstige Lösungen sind nur digital möglich. Darüber hinaus wird das Ausbautempo ausgebremst, da die Geräte nicht ausreichend verfügbar sind. Schließlich stimmt eine solche Verpflichtung nicht mit dem aktuell in Brüssel diskutierten Entwurf für europaweite Vorgaben für Ladeinfrastruktur überein. Die sauberste Lösung wäre es daher, die europäische Diskussion abzuwarten, bevor man hier in Deutschland nationale Sonderwege festschreibt, deren Haltbarkeit absehbar begrenzt sein wird. Wichtig ist eine auf nationaler und auf europäischer Ebene einheitliche Lösung.
An jeder öffentlichen Ladesäule kann auch heute schon ohne Ladevertrag geladen und bezahlt werden. Niemand muss ein Abo abschließen, um an einer Ladesäule zu tanken - hier kommen digitale Bezahlsysteme zum Einsatz, wie wir sie vom Online-Shopping kennen. Eine Einbaupflicht für Kartenlesegeräte an allen Ladesäulen wäre völlig unverhältnismäßig."
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(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
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