Ein Jahr Pharmastrategie: Fortsetzung muss folgen
(Berlin) - Am 13. Dezember 2023 verabschiedete die Bundesregierung die Nationale Pharmastrategie (Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Pharmabereich in Deutschland), um Deutschland als globalen Forschungs- und Produktionsstandort zu stärken. Ein Jahr danach zieht Deutschlands mitgliederstärkster Pharmaverband, Pharma Deutschland, eine erste Bilanz und setzt sich für eine entschlossenere Umsetzung der Pharmastrategie in den kommenden Jahren ein.
Im bereits beschlossenen Medizinforschungsgesetz sieht Pharma Deutschland einen ersten richtigen Umsetzungsschritt und wichtigen Impuls für bessere Forschungsbedingungen in Deutschland. Zudem verknüpft das Gesetz den Preis eines neuen Medikaments wieder direkt mit seinem Nutzen, wenn ein Teil der Forschung hierzulande durchgeführt wird. Ebenfalls positiv bewertet der Verband, dass sein Lösungsvorschlag zur Problematik von GMP-Inspektionen in Drittstaaten ins Medizinforschungsgesetz aufgenommen worden ist. Diese Regelung hilft, Produktionsausfälle aufgrund fehlender GMP-Zertifikate zu verhindern und die Versorgung in Deutschland zu sichern.
Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, unterstreicht die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für den Pharmastandort Deutschland auf der Grundlage der Pharmastrategie weiter zu stärken. "Wir stehen national und international vor vielen offenen Fragen und fehlender Planbarkeit. Wenn Deutschland im internationalen Wettbewerb mithalten will, brauchen wir jetzt verlässliche Rahmenbedingungen und eine klare politische Unterstützung", so Brakmann
Pharmastrategie: Kontinuität trotz politischer Veränderungen
Das Ende der Ampelkoalition und die bevorstehenden Neuwahlen dürfen nicht dazu führen, dass ein Ausbau der Pharmastrategie ins Stocken gerät. "Die Stärkung des Pharmastandorts bietet enorme Chancen für die deutsche Wirtschaft," so Brakmann. "Wir müssen die begonnenen Initiativen wie die Förderung von Produktionsstandorten und die Verbesserung der europäischen Rahmenbedingungen konsequent weiterverfolgen, insbesondere, da andere Branchen für den Wirtschaftsstandort Deutschland immer mehr wegbrechen."
Innovation und Versorgungssicherheit im Fokus
Ein zentrales Anliegen der Branche für die kommende Legislaturperiode ist die Bekämpfung von Lieferengpässen durch Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Basismarkt und die Weiterentwicklung des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG). "Die aktuellen Leitplanken zur Preisbildung und der Kombinationsabschlag hemmen Innovationen,", erklärt Brakmann. "Wir können viel mehr medizinischen Fortschritt, als wir mit der derzeitigen Regulierung abbilden. Neue Studienkonzepte, Endpunkte und Therapien brauchen eine Nutzenbewertung und eine Preisbildung, die den Zusatznutzen von Therapien besser berücksichtigt."
"Wir müssen über reine Kostendämpfungsmaßnahmen in der Gesundheitspolitik hinausdenken. Gesundheit-, Umwelt-, Wirtschafts- und Innovationspolitik sind eng miteinander verzahnt. Nur mit einem breiten Ansatz können wir die Herausforderungen für Deutschland bewältigen und die Chancen nutzen," fasst Brakmann zusammen. Die kommenden Monate bieten eine entscheidende Gelegenheit, die Weichen für eine zukunftsfähige Wirtschaft mit starker Pharmaindustrie in Deutschland zu stellen - von der Forschungsförderung über die Digitalisierung bis zur Produktions- und Versorgungsstärkung, gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Quelle und Kontaktadresse:
Pharma Deutschland e.V., Ubierstr. 71-73, 53173 Bonn, Telefon: 0228 957450
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Pharma Deutschland beschließt Landesverband Brüssel als Anlaufstelle für EU-Themen Neuer Mitgliederservice startet am 26. März 2025 mit konstituierender Sitzung
- Pharma Deutschland fordert von der neuen EU-Kommission Reformen für eine stabile und innovative Gesundheitsversorgung und bietet Zusammenarbeit an
- Neue Ära der Medizin: Pharma Deutschland fordert bessere Rahmenbedingungen für biotechnologische Innovationen