Eignungsbeurteilungen bald nach internationaler Norm / BDP Initiator und Hauptsponsor eines für die Wirtschaft eminent bedeutsamen Prozesses
(Berlin) - Strategien zur Eignungsbeurteilung von Personal stehen derzeit hoch im Kurs. Die richtige Passung zwischen den Anforderungen an die Arbeitplätze im Unternehmen und den Fähigkeiten und Potenzialen der eingestellten Mitarbeiter kann im Extremfall über Aufstieg oder Untergang einer Firma entscheiden, in jedem Fall hat sie erhebliche Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz hat das Interesse an der DIN 33430 zur berufsbezogenen Eignungsbeurteilung zusätzlich erhöht; das gleiche gilt für die Festlegung von Kreditzinssätzen u.a. in Abhängigkeit von der Personalqualität.
Dass dies ein durchaus nicht auf Deutschland beschränkter Prozess bleiben wird, ist spätestens seit der von der International Organization for Standardization (ISO) moderierten positiven Entscheidung deutlich geworden, eine internationale Norm, vergleichbar der DIN 33430, anzustreben. In einem Voting-Verfahren hatten nur zwei von 94 angeschriebenen Ländern einen solchen Prozess zunächst als nicht gerechtfertigt eingeschätzt. 13 brachten Ergänzungen zu dem Arbeitspapier des Genfer ISO-Instituts ein, neun kündigten schon vorab ihre aktive Mitwirkung beim internationalen Normungsprozess an. Die Arbeit daran wird etwa vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen.
Die Auftaktsitzung mit Experten aus zwölf europäischen und außereuropäischen Staaten fand am 8. und 9. März in Berlin statt. Sie verlief in einer konstruktiven Atmosphäre. Sogar die ursprünglich sehr skeptischen Amerikaner sehen in dem ISO-Projekt jetzt Chancen. Holger Mühlbauer vom Deutschen Institut für Normung und Prof. Dr. Lutz Hornke, der das Meeting leitete, zeigten sich außerordentlich erfreut über den Verlauf. Es habe sehr viel weniger Widerstände gegeben, als nach den vorab verbreiteten schriftlichen Stellungnahmen der Normungsorganisationen zu erwarten gewesen war. Deutsche Mitglieder in der internationalen Gruppe sind der als Obmann des ISO-Ausschlusses nominierte Professor Lutz Hornke, der stellvertretende Obmann des DIN- Ausschusses Prof. Günter Schmitt und der von der Sektion Wirtschaftspsychologie nominierte erfahrene Praktiker Hans-Peter Dogge.
Wie bereits bei der DIN 33430, so ist der BDP auch diesmal Initiator des Normungsprozesses. Angesichts der Tatsache, dass weltweit etwa 90 Prozent Nicht-Psychologen in der Eignungsbeurteilung arbeiten, sieht der Verband für die Psychologie als Leitwissenschaft an dieser Stelle eine besondere Herausforderung. Die Bedeutung der internationalen Norm für die Qualität in der Eignungsbeurteilung ist nicht nur für entwickelte Industriestaaten von Belang, sondern auch eine wichtige Voraussetzung für die technische und wirtschaftliche Entwicklung von Schwellenländern und unterentwickelten Staaten. Mit der Initiierung einer internationalen Norm hat der BDP erneut seinen Weitblick und sein hohes innovatives Potenzial als gesellschaftlich relevante Organisation unter Beweis gestellt.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP), Bundesgeschäftsstelle
Christa Schaffmann, Pressesprecherin
Glinkastr. 5-7, 10117 Berlin
Telefon: (030) 2091490, Telefax: (030) 20914966
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