Ehrungen der DWA am 17. September 2008 im Rahmen ihrer Bundestagung in Mannheim
(Hennef) - Im Rahmen der Bundestagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) wurde am 17. September 2008 eine Reihe verdienter DWA-Mitglieder ausgezeichnet:
- Die Max-Prüß-Medaille wurde Prof. Dr.-Ing. E. h. Klaus Robert Imhoff verliehen.
- Die Theodor-Rehbock-Medaille ging an Prof. em. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. E. h. Jürgen Giesecke.
- Neues Ehrenmitglied ist Prof. Dr.-Ing. Rolf Pecher.
- Mit der Ehrennadel ausgezeichnet wurden: Dr.-Ing. Rainer-Werner Abendt, Prof. Dr. Gero Köhler, Dr.-Ing. Ulrich Loll, Dipl.-Ing. Siegfried Müller, Prof. Dr. Bernhard Scheffer, Dr.-Ing. Helmut Sixt, Prof. Prof. Dr.-Ing. Klaus Unser (Siegfried Müller und Bernhard Scheffer konnten die Bundestagung nicht besuchen, ihnen wird die Ehrennadel zu einem späteren Zeitpunkt überreicht).
- Den Ernst-Kuntze-Preis erhielt Abwassermeister Marc Sickelmann.
Prof. Dr.-Ing. E. h. Klaus Robert Imhoff (76, Essen) ist ein zentraler Fachmann in der deutschen Wasserwirtschaft mit weltweiter Reputation. Von 1986 bis 1995 war er Präsident der damaligen Abwasser-technischen Vereinigung e. V. (ATV), einer der Vorgängerorganisationen der heutigen DWA. Mit der Max-Prüß-Medaille ehrt die DWA Persönlichkeiten, die sich durch wissenschaftliche oder berufliche Leistungen in herausragendem Maß um die DWA und die Erfüllung ihrer Aufgaben oder um die Arbeitsgebiete der Vereinigung verdient gemacht haben.
Klaus Imhoff war nicht nur in vielfältiger Weise in der damaligen ATV engagiert, sondern ebenso im Deutschen Talsperrenkomitee, im Deutschen Rat für Landespflege sowie in anderen Vereinigungen und Institutionen auf nationaler und internationaler Ebene. Auch seine Verdienste um die Aus- und Weiterbildung als Lehrbeauftragter der RWTH Aachen, als Autor des in viele Sprachen übersetzten Taschenbuch der Stadtentwässerung und zahlreicher Veröffentlichungen sowie als Vortragender im nationalen und internationalen Rahmen und nicht zuletzt seine erfolgreiche berufliche Tätigkeit, vor allem als Technischer Geschäftsführer und Technischer Vorstand des Ruhrverbands (Essen) in der Zeit von 1974 bis 1997 sind besonders hervorzuheben.
Prof. em. Dr.-Ing. habil Dr.-Ing. E. h. Jürgen Giesecke (75, Stuttgart) ist es sowohl innerhalb seiner beruflichen als auch seiner ehrenamtlichen Aktivitäten in herausragender Weise gelungen, ein beeindruckend breites Spektrum an wissenschaftlichen Tätigkeiten und universitärer Forschung in die Berufspraxis zu übertragen. Jürgen Giesecke war vier Jahre Präsident des Deutschen Verbands für Wasserwirtschaft und Kulturbau e. V. (DVWK) und hat sich um die Zusammenführung der ATV und des DVWK zur heutigen DWA sehr verdient gemacht. Namensgeber der Auszeichnung ist Theodor Rehbock (1864 bis 1950), dessen berufliches Wirken vor allem darauf ausgerichtet war, die Wasserbauforschung und die Arbeit im Wasserbaulabor zur Lösung praktischer Aufgaben einzusetzen. Rehbock hatte von 1899 bis 1934 den Lehrstuhl für Wasserbau der TH Karlsruhe inne.
Prof. Dr.-Ing. Rolf Pecher (66, Meerbusch), früherer Vizepräsident der DWA, ist seit 1969 in der DWA bzw. der ATV in vielen Feldern aktiv. Er war Sprecher wie auch Mitglied verschiedener Arbeitgremien, die sich vorrangig mit der Bemessung von Anlagen zur Entwässerung von Siedlungsflächen befassen. Aufgrund seiner Tätigkeit als freiberuflicher Ingenieur und Inhaber eines großen Ingenieurbüros konnte er umfangreiches Wissen und vielfältige Erfahrungen einbringen und hat damit wesentlich zu einer praxisgerechten Entwicklung des abwassertechnischen Regelwerks beigetragen.
1986 übernahm Rolf Pecher den Vorsitz des damaligen ATV-Hauptausschusses 1 Entwässerungssysteme. Besondere Akzente setzte er, indem er sich schon sehr frühzeitig für die Einbringung des ATV-Regelwerks in die europäische Normung einsetzte und sich persönlich stark in den Gremien der europäischen Normungsorganisation CEN engagierte. Dies hat es deutschen Ingenieurdienstleistern leichter gemacht, sich im europäischen Wettbewerb zu behaupten. Auf seine Initiative ist es auch zurückzuführen, dass wesentliche Regelwerke in osteuropäische Sprachen übersetzt wurden und in den betreffenden Ländern angewendet werden.
Dr.-Ing. Rainer Werner Abendt (66, Nürnberg) erhielt die Ehrennadel für seine langjährige und verdienstvolle Tätigkeit im DWA-Hauptausschuss Bildung und Internationale Zusammenarbeit. Prof. Dr. Gero Koehler (68, Kaiserslautern) wurde aufgrund seiner lang-jährigen Arbeit in den Fachgremien der DWA und ihrer Vorgängerorganisation DVWK sowie für seine hervorragenden Arbeiten im Bereich des Niedrigwassers ausgezeichnet. Dr.-Ing. Ulrich Loll (65, Darmstadt) wurde die Ehrung für seine herausragende Arbeit im Bereich des DWA-Hauptausschusses Abfall und Klärschlamm zuteil. Dr.-Ing. Helmut Sixt (61, Gladbeck) war zwölf Jahre lang Vorsitzender des DWA-Hauptausschusses Industrieabwässer und anlagenbezogener Gewässerschutz und maßgeblich am Aufbau des Technischen Sicherheitsmanagements (TSM) innerhalb der DWA beteiligt. Prof. Dr.-Ing. Klaus Unser (67, Mainz) war als Vorsitzender des DVWK-Landesverbands Mitte wesentlich an der Fusion von ATV und DVWK beteiligt.
Den Ernst-Kuntze-Preis erhielt Marc Sickelmann (35, Rülzheim) für seine Arbeit zur Rechenguttrocknung. Das innovative Konzept sieht die Verwendung bislang ungenutzter Wärme eines Blockheizkraftwerks zur Rechenguttrocknung vor. Die Vereinigung stiftete den Ernst-Kuntze-Preis in Anerkennung der Verdienste ihres langjährigen Präsidenten Ernst Kuntze und vergab ihn erstmals 1988. Er dient zur Förderung junger Wissenschaftler und Praktiker für Arbeiten und Erfindungen, die zu praktischen Verbesserungen auf den Arbeitsgebieten der Vereinigung führen. Dotiert ist der Preis mit 5000 Euro. Marc Sickelmann übernahm 2001 die Betriebsleitung der Kläranlage Rülzheim, diese ist seit 2002 eine zertifizierte Ausbildungskläranlage.
Quelle und Kontaktadresse:
DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
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