Pressemitteilung | k.A.

Ehemaliger ZDH-Präsident Späth stellt Insolvenzantrag / Opfer der Baukrise?

(Berlin) - Der ehemalige Präsident des Deutschen Handwerks (ZDH), Heribert Späth, hat für seinen Betrieb einen Insolvenzantrag gestellt. Späth sieht sich selbst als Opfer der Baukrise, Billigkonkurrenz und schlechte Zahlungsmoral hätten ihn zu Fall gebracht.

Dabei ist der Ex-Kammerpräsident nur ein weiteres prominentes „Opfer“. Vor Späth musste u.a. der ehemalige Verhandlungsführer für das ostdeutsche Baugewerbe, K.W. Nitzsche, und das beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie zuständige Vorstandsmitglied für die Sozial- und Tarifpolitik, Wilhelm Küchler, für ihre Betriebe das Handtuch werfen. Allesamt wurden sie letztlich „Opfer“ der Rahmenbedingungen, an deren Gestaltung sie in verschiedenen Funktionen wesentlich selbst beteiligt waren.

Zu hohe Lohnabschlüsse, realitätsferne Mindestlöhne sowie die ausufernde Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung sind Ursache der Baukrise. Auch Späth begehrte nicht als Mitglied des bayerischen Baugewerbeverbandes gegen die verkehrte Sozial- und Tarifpolitik der Spitzenverbände auf, sondern verfuhr nach der Strategie „mit den Wölfen heulen“. Er selbst arbeitete, wie es den Medien zu entnehmen war, anscheinend mit billigen Subunternehmern, die dem leistungsfähigen Mittelstand seit Jahren das Wasser abgraben. Diese Strategie ist offensichtlich gescheitert.

„Die Unternehmer aus den neuen Bundesländern halten es für geradezu schizophren, wie Repräsentanten der mittelständischen Bauwirtschaft daran mitwirken, dass die Rahmenbedingungen schlechter werden, die Arbeitskosten im Baugewerbe steigen und damit die Betriebe in die Insolvenz und die Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit getrieben werden. Wenn es nicht gelingt, eine Kurskorrektur herbeizuführen, nämlich runter mit den Tarifen, Senkung der Lohnzusatzkosten und eine konsequente Bekämpfung der Schwarzarbeit, dann wird es für den deutschen Baumittelstand keine Rettung mehr geben“, sagte der Präsident des Zweckverbundes Ostdeutscher Bauverbände (ZVOB), Emil Hunold.

Es kann nicht sein, dass Repräsentanten aus Kammern und Verbänden wegschauen oder sich aktiv daran beteiligen, für ihre Kollegen Bedingungen zu schaffen, an denen ihre eigenen Firmen zugrunde gehen und andere Betriebe noch mitgerissen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Zweckverbund Ostdeutscher Bauverbände e.V. RA Wolf Burkhard Wenkel Nassauische Str. 15, 10717 Berlin Telefon: 030/86 000415, Telefax: 030/86000461

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