Eckpunkteregelung zum Einsatz von Saison-AK aufheben und Arbeitskräfte aus Ukraine, Weißrussland und Moldawien zulassen
(Mainz) - Trotz intensiver gemeinsamer Bemühungen des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, der Landwirte und der Agenturen für Arbeit sei es nicht gelungen, heimische Arbeitskräfte als Erntehelfer in den Betrieben zu integrieren erklärte BWV-Präsident Norbert Schindler. Der Bauernpräsident forderte daher die Aufhebung der jetzigen Eckpunkteregelung, da das Ziel der Bundesregierung, die Arbeitslosenquote durch eine Beschäftigung von heimischen Arbeitskräften in der Landwirtschaft zu senken, gescheitert sei.
Der BWV-Präsident hält es daher für unbedingt erforderlich, schnellstmöglich praxisgerechte Rahmenbedingungen für die Landwirte und Winzer zu schaffen. Gerade im derzeitigen „Endspurt“ der Spargel- und Erdbeerernte seien die Landwirte auf zuverlässige Erntehelfer angewiesen, so Schindler. Da die Potentiale der Saisonarbeitskräfte aus den bisherigen Ländern, wie z. B. Polen und Rumänien nahezu erschöpft seien forderte der BWV – Präsident die Kontaktaufnahme in dieser Frage mit der Ukraine, Weißrussland und Moldawien. Hierzu müssen schnellstmöglich bilaterale Gespräche aufgenommen werden, so Schindler.
Trotz aller Probleme werde der BWV gemeinsam mit weiteren Organisationen auch weiterhin Schulungsmaßnahmen für ALG II Bezieher mit dem Ziel durchführen, inländische Arbeitskräfte langsam aus dem Arbeitslosen- bzw. Harz IV – Bezug an die landwirtschaftliche Arbeit heranzuführen und entsprechend zu qualifizieren. Die Erfahrung habe gezeigt, dass nur auf diese Weise ein Teilerfolg bei der Integration heimischer Arbeitskräfte als Saisonarbeitskraft in der Landwirtschaft gelingen könne, bemerkte der Bauernpräsident.
Mit dem rheinland-pfälzischen Sozialministerium sei zudem vereinbart worden, dass im Herbst ein Workshop zu diesem Thema mit dem Ziel, inländische Arbeitskräfte langfristig in den Betrieben zu beschäftigen, durchgeführt werde. Alle Anstrengungen in diese Richtung könnten jedoch nur langfristig erfolgversprechend sein, so Schindler. Aus diesem Grund forderte er ausdrücklich Sofortmaßnahmen um die dramatische Situation in den Betrieben zu entschärfen. Anderenfalls sei die diesjährige Ernte vieler Produkte gefährdet, erklärte der BWV-Präsident.
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