Eckpunkte zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe veröffentlicht
(Berlin) - Die Zeit drängt. Und das Jahr 2011, das Jahr der Pflege, verstrich ohne sichtbare Ergebnisse. Umso mehr begrüßt der Bundesverband Pflegemanagement die Veröffentlichung der Eckpunkte zur Vorbereitung des Entwurfs eines neuen Pfleberufegesetzes und fordert die Bundesregierung auf, die Gesetzesinitiative noch in diesem Jahr umzusetzen.
Im März 2010 wurde unter gemeinsamer Federführung des Bundesministerium für Gesundheit und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe eingerichtet. In dieser Arbeitsgruppe sollen Eckpunkte zu wesentlichen Aspekten eines neuen Gesetzes für Pflegeberufe entwickelt werden und dann die Grundlage für die weiteren politi-schen Entscheidungsprozesse zur Entwicklung eines Gesetzentwurfs bilden.
Mit den eben veröffentlichten Eckpunkten trägt die Bund-Länder-Arbeitsgruppe den Erfordernissen im Hinblick auf die demografische Entwicklung endlich Rechnung. Ohne Zweifel sind die Pflegenden mit zunehmend komplexeren Pflegesituationen konfrontiert. Entsprechend steigt der Anspruch an die berufliche Bildung. Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe stellt in seinen Ergebnissen die generalistisch ausgerichtete Pflegeausbildung in den Vordergrund. Der Bundesverband Pflegemanagement sieht diese Empfehlung als grundlegende Weichenstellung. Insbesondere die ausdrückliche Befürwortung der Regelung der akademischen Ausbildung, die dem immer anspruchsvolleren Arbeitsfeld gerecht wird. Die Modellstudiengänge erfahren einen hohen Zulauf an Bewerbern und sind ein klares Zeichen für die Notwendigkeit entsprechender Regelungen. Mit der Durchlässigkeit in der Pflegebildung und akademischen Karrierewegen in der direkten Patientenversorgung wird der Pflegeberuf insgesamt aufgewertet und die Gruppe der Abiturienten - die in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird - verstärkt angesprochen. Nur so kann nach Einschätzung des Bundesverbands Pfle-gemanagement dem Fachkräftemangel effektiv entgegenwirkt werden.
In den Eckpunkten wird eine enge Verzahnung der Pflegefachschulen mit den ausbildenden Praxisfeldern und die Stärkung von Praxisbegleitung und -anleitung empfohlen. Diese klare Praxisorientierung wird ebenfalls außerordentlich begrüßt.
Bei der Umsetzung der Eckpunkte in die Gesetzesvorlage ist aus Sicht des Bundesverbands Pflegemanagement vor allem auf die Gleichwertigkeit des Berufsabschlusses auf europäischer Ebene zu achten. Damit wird die Flexibilität aber auch die Attraktivität der Arbeitsplätze in der Pflege in Deutschland für Bewerber aus dem europäischen Ausland erhöht.
Bei den Vorschlägen zur Finanzierung wird die Empfehlung für eine Fondslösung zur Sicherung der Ausbildung befürwortet. Ausbildungskosten müssen auf alle Einrichtungen im Gesundheitswesen verteilt werden. Die einseitige Belastung der Pflegesätze in ausbildenden Einrichtungen, die derzeit noch für die Ausbildung in der Altenpflege besteht, ist bei der Novellierung des Berufsgesetzes zwingend zu vermeiden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Pflegemanagement e.V.
Sabine Girts, Geschäftsführerin
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Telefon: (030) 44037693, Telefax: (030) 44037696