EBM-Reform: Niedrgelassene Ärzte haben langen genug zurück gesteckt!
(Berlin) - Im Vorfeld der KBV-Vertreterversammlung appelliert der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Klaus Bittmann, an den KBV-Vorstand, sich bei der Ausarbeitung des neuen Einheitlichen Bewertungsmaßstabs für die ärztliche Vergütung (EBM) weder von den Kassen noch vom Bundesgesundheitsministerium über den Tisch ziehen zu lassen. Wir niedergelassenen Ärzte erwarten eine Verbesserung der Honorarsituation. Wir bauen darauf, dass Ende Oktober eine Gebührenordnung vorliegt, die die Leistungen der Ärzte gerecht und adäquat abbildet und keine Zwietracht zwischen den Haus- und Fachärzten sät, betont Bittmann.
Er kritisiert zudem, dass der Konsolidierungsprozess der gesetzlichen Krankenkassen mit großen Schritten voranschreitet, die Ärzte von dem Aufschwung jedoch nichts zu spüren bekommen. Statt die Mittel zu verschwenden, um mit dubiosen Lockvogelangeboten wie Fast-Food-Gutscheinen oder Kreuzfahrten neue Mitglieder zu werben, sollten die Kassen lieber den niedergelassenen Ärzten das Geld geben, das ihnen und der Patientenversorgung zusteht, fordert Bittmann. Er bemängelt, dass der neue EBM auf einer eklatanten Unterfinanzierung aufsetzt. Um eine angemessene ärztliche Vergütung zu erreichen, würden in der ambulanten Versorgung 18,5 Milliarden Euro mehr benötigt 9,1 Milliarden für den hausärztlichen und 9,4 Milliarden für den fachärztlichen Bereich. Woher soll das Geld kommen, wenn nicht von den Krankenkassen, so der Vorsitzende des NAV-Virchow-Bundes. Die niedergelassenen Ärzte hätten lange genug zugunsten anderer Versorgungsbereiche zurückgesteckt. Dies ist angesichts der guten Wirtschaftslage der Kassen nicht länger hinnehmbar!
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