EBI für ein tierversuchsfreies Europa im EU-Parlament
(Bonn) - Anlässlich der morgigen öffentlichen Anhörung im EU-Parlament, bei der die Forderungen der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) "Save Cruelty Free Cosmetics - Für ein Europa ohne Tierversuche" vorgestellt und diskutiert werden, ruft der Deutsche Tierschutzbund die EU-Kommission zu ambitioniertem Handeln im Anschluss auf: Es müsse jetzt ein Gesetzesentwurf folgen, der sich an diesen Forderungen orientiert. Die Kommission muss bis Ende Juli entscheiden, wie sie auf den Willen der Bürger reagiert.
"Die europäischen Bürgerinnen und Bürger haben deutlich gemacht, dass sie die leidvollen und fragwürdigen Tierversuche in Europa nicht länger dulden. Parlament und Kommission sollten dieses deutliche Signal ernstnehmen. Die morgige Parlamentsanhörung könnte ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem Gesetzesentwurf sein, der endlich das tierversuchsfreie Europa der Zukunft einläutet", sagt Jessica Rosolowski, Fachreferentin für Alternativmethoden zu Tierversuchen beim Deutschen Tierschutzbund.
Bürgerinitiative stieß auf breite Unterstützung
Über 1,2 Millionen Menschen hatten im Rahmen der EBI dafür gestimmt, dass das Tierversuchsverbot für Kosmetik gestärkt, die EU Chemikaliengesetzgebung umgestaltet und eine Strategie für die schrittweise Abschaffung aller Tierversuche erarbeitet werden soll. Neben dem Deutschen Tierschutzbund und anderen europäischen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen war die EBI auch von namhaften Unternehmen der Kosmetikbranche unterstützt worden. Die breite Beteiligung verdeutlicht, dass neben der Gesellschaft auch die Industrie den Paradigmenwechsel weg vom Tierversuch und hin zu zeitgemäßen Methoden beschleunigen möchte.
Tierversuchsfreien Methoden gehört die Zukunft
Um Tierversuche zu ersetzen, gilt es, humanbasierte und tierversuchsfreie Methoden stärker zu fördern. Der Deutsche Tierschutzbund macht darauf aufmerksam, dass eine Ausstiegsstrategie nicht, wie oft als Argument von Tierversuchsbefürwortern angeführt, die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt gefährdet. Das Gegenteil sei der Fall: Wissenschaft und speziell biomedizinische Forschung kennzeichnen sich durch ein enormes und nicht zu unterschätzendes Innovationspotential und arbeiten bereits heute erfolgreich innerhalb ethischer Grenzen. "Tierversuchsfreie Methoden können zunehmend komplexere biologische Zusammenhänge abbilden und ihre Förderung eröffnet neue Wege für einen besseren Schutz von Mensch, Tier und Umwelt als bislang", so Rosolowski. "Die EU-Tierversuchsrichtlinie schreibt vor, dass Tierversuche ersetzt werden müssen, sobald wissenschaftlich möglich. Je schneller die EU diesen Zeitpunkt erreicht und damit eine weltweite Vorreiterrolle einnimmt, desto besser." Nicht zuletzt werde dadurch auch die Wettbewerbsfähigkeit der EU gestärkt.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V.
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