E-Paper: Tageszeitung bekommt weitere elektronische Konkurrenz
(Köln) - Die Printausgabe der Tageszeitung bekommt weitere elektronische Konkurrenz das E-Paper. Anfang November hat der Axel Springer Verlag E-Paper-Versionen der Welt und der Welt am Sonntag herausgebracht.
Beim E-Paper wird die klassische Zeitungsseite im Maßstab verkleinert ins Internet gestellt. Der Nutzer erhält einen Themenüberblick und kann online lesen, indem er einzelne Artikel anklickt und dadurch vergrößert. Das E-Paper verbindet auf diese Weise die Präsentationsmöglichkeiten der gedruckten Zeitung mit den technischen Optionen der Online-Zeitung. Allerdings ist aufgrund der doch recht starken Verkleinerung bei den heute üblichen Bildschirmgrößen ein Überfliegen allenfalls in Ansätzen möglich.
Dafür bietet E-Paper dem Leser aber mehr als die gedruckte Zeitung: Er kann sich einzelne Artikel im Originallayout ausdrucken, das Ausschneiden entfällt. Zudem kann das E-Paper multimedial angereichert werden, wie es bei Springer mit einem Nachrichtenfilm geschieht.
Doch auch für die Zeitungsverlage ist das Medium reizvoll, weil sie damit ein journalistisches Online-Produkt automatisiert erstellen können. Außerdem fördert das neue Angebot den Trend, die Kostenlos-Kultur des Internets zu beenden. Vorteile gibt es auch im Auslandsgeschäft: Die Leser müssen nicht mehr tagelang auf die Printausgabe warten, die Verlage können die Zahl der prestigeträchtigen, aber extrem teuren Auslandsexemplare reduzieren.
Große Umsätze generieren die Zeitungshäuser mit dem neuen Medium bislang nicht, die Nutzerzahlen kommen in der Regel noch nicht über den dreistelligen Bereich hinaus. Immerhin haben sich bei der ersten Tageszeitung mit E-Paper-Ausgabe in Europa, der Koblenzer Rhein-Zeitung, mehr als 2.000 zahlende Kunden registriert.
Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
Gustav-Heinemann-Ufer 84-88, 50968 Köln
Telefon: 0221/49811, Telefax: 0221/4981592