dvta teilt Kritik der UNO am deutschen Bildungs-Föderalismus / Medizinischer Fachverband fordert deutschland- und europaweite Harmonisierung in der MTA-Ausbildung
(Hamburg) - Der Deutsche Verband Technischer Assistentinnen und Assistenten in der Medizin (dvta) teilt die Kritik der UNO an der föderalistischen Struktur des deutschen Bildungswesens. Ende Februar hatte der UN-Sonderberichterstatter Vernor Muñoz die Aufteilung der bildungspolitischen Kompetenzen zwischen Bund und Ländern bemängelt. Muñoz hatte unter anderem kritisiert, dass die Bundesebene im Rahmen der bevorstehenden Föderalismus-Reform die Möglichkeit verliere, für Chancengleichheit im Bildungswesen zu sorgen.
Die negativen Auswirkungen des überzogenen Bildungs-Föderalismus erleben wir auch im Gesundheitswesen Tag für Tag, so Andreas Pfeiffer, Fachrichtungsvorsitzender des dvta für Radiologie und Funktionsdiagnostik. Vor allem der Wechsel zwischen Ausbildungs-Stätten in unterschiedlichen Bundesländern und der Berufseinstieg sind für Medizinisch-Technische Assistentinnen und Assistenten immer wieder ein Problem. Die unzureichende Standardisierung der Ausbildung innerhalb Deutschlands ist ein Hindernis für die berufliche Mobilität der MTA, betont der dvta.
Wettbewerb im Bildungssystem darf nicht zu Lasten der Vergleichbarkeit gehen so Andreas Pfeiffer. Der MTA-Berufsverband appelliert deshalb an die Adresse von Bundes-Bildungsministerin Annette Schawan die MTA-Ausbildung deutschland- und europaweit auf ein vergleichbares, wissenschaftliches Niveau zu bringen. Deutschland verbleibt als letzter westeuropäischer Staat, in dem die Absolventen medizinischer Fachberufe keinen akademischen Abschluss haben und die Bezeichnung Assistent in der Berufsbezeichnung führen. Das muss sich dringend ändern, denn sonst drohen massive Nachteile für deutsche MTA und eine Abwertung des Bildungsstandorts Deutschland.
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