DVTA fordert MTA-Berufsabschlüsse nach europäischem Standard / Deutschland einziger westeuropäischer Staat ohne akademischen Abschluss / Fachverband befürchtet massive Nachteile für deutsche Absolventen
(Hamburg) - Anlässlich der soeben (07. Dezember 2005) vom österreichischen Nationalrat beschlossenen Reform der MTA-Berufsabschlüsse fordert auch der Deutsche Verband technischer Assistenten in der Medizin (DVTA) eine akademische Ausbildung für die medizinischen Fachberufe. Deutschland verbleibt jetzt als letzter westeuropäischer Staat, in dem die Absolventen medizinischer Fachberufe keinen akademischen Abschluss haben und die Bezeichnung Assistent in der Berufsbezeichnung führen, so die DVTA-Vorsitzende Andrea Michelsen. Das muss sich dringend ändern, denn sonst drohen massive Nachteile für deutsche MTA und eine Abwertung des Bildungsstandorts Deutschland.
Der DVTA fordert eine Fachhochschulausbildung für die Auszubildenden in den medizinisch-technischen Berufen sowie die Änderungen der entsprechenden Berufsbezeichnungen in Radiologietechnologe/-in und Biomedizinische/-r Analytiker/-in. Der Berufsverband unterstreicht, dass Deutschland als Bildungsstandort für ausländische Auszubildende bereits jetzt uninteressant ist, da die deutsche MTA-Ausbildung international nicht anerkannt wird. Und das, obwohl die Ausbildungsinhalte bereits jetzt dem Niveau ausländischer Fachhochschulabsolventen in den MTA-Berufen entsprechen. Kommt es nicht zu einer Reform der deutschen MTA-Ausbildung drohen im Zuge der europäischen Einigung Nachteile für inländische Absolventen. Deutsche MTA ohne Fachhochschulabschlüsse stehen immer mehr im Wettbewerb mit Absolventen aus EU-Nachbarstaaten, die zwar eine vergleichbare Berufsausbildung, jedoch den höheren Bildungsgrad haben, so Andrea Michelsen. Im Zuge des Bologna-Prozesses werden Bildungsabschlüsse europaweit harmonisiert. Wir wollen, dass dies auch in den medizinisch-technischen Fachberufen passiert und fordern die deutschen Politiker zum Handeln auf.
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