DVSI erhebt erstmals Branchenstudie für die deutsche Spielwarenindustrie / Daten zur Konjunkturentwicklung und Branche sind besonders relevant / 41 Prozent der Mitgliedsunternehmen beteiligten sich an der Umfrage
(Nürnberg) - Erstmals in seiner fast 25 Jahre langen Geschichte hat der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) eine Branchenstudie unter seinen 230 Mitgliedsunternehmen erhoben. "Ziel der Studie ist es, den DVSI-Mitgliedern zusätzliche Informationen für ihre tägliche und strategische Arbeit zu liefern. Relevante Daten zur Konjunkturentwicklung und Branche sind bei unseren Unternehmen besonders gefragt. Deshalb haben wir das Instrument des DVSI-Index geschaffen und werden diesen künftig regelmäßig und mindestens einmal jährlich aktualisieren", begründet DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil die Einführung. Der Index sei von den Mitgliedern gewünscht und zusammen mit ihnen erstellt worden; die 50 Seiten umfassende Auswertung wird nun den Mitgliedern als neuer DVSI-Service zur Verfügung gestellt.
Grundidee sei gewesen, noch mehr Zusatznutzen für die Mitglieder zu schaffen sowie die Wahrnehmung und die Profilschärfe des DVSI zu erhöhen. "Durch die jährliche Erhebung und eine möglichst hohe Beteiligung der Unternehmen lassen sich Ergebnisse gut vergleichen und Trends ableiten", erklärt Ulrich Brobeil. "Die durch den DVSI-Index erhobenen Daten werden von den meisten unserer Mitglieder als wichtig und sogar sehr wichtig bezeichnet." Außerdem wolle man den Medien und der Öffentlichkeit interessante Einblicke in die Welt der Spielwarenindustrie geben.
Zwischen dem 16. Oktober und dem 11. November 2015 haben 94 der 230 Mitgliedsunternehmen an der Online-Umfrage teilgenommen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 41 Prozent und ist damit repräsentativ. 21 Fragen waren zu beantworten. Fast ein Drittel der Firmen, die sich beteiligten, erreicht Umsätze von mehr als 10 Millionen Euro, 60 Prozent liegen im Umsatzbereich von 501 000 bis 10 Mio. Euro und 9 Prozent der Antworten kamen aus Unternehmen mit einem Umsatz von unter einer halben Million Euro.
Die wichtigsten Ergebnisse des DVSI-Index sind:
56 Prozent der befragten Unternehmen schätzen ihre Lage als gut oder sehr gut ein, nur ein Fünftel als ausreichend oder ungenügend. Umgerechnet auf Schulnoten ergibt dies ein Mittelwert von 2,6.
Gefragt nach der aktuellen Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahr geben 43 Prozent der Unternehmen eine Verbesserung und 25 Prozent eine Verschlechterung an. Somit überwiegt der Anteil positiver Einschätzungen um 18 Prozentpunkt (entspricht gewichtetem Mittelwert von 0,18).
Anders als die Umsatzentwicklung ist die Tendenz bei der Umsatzrentabilität leicht negativ. 28 Prozent positiven Veränderungsaussagen stehen 34 Prozent negative gegenüber, was einem gewichteten Mittelwert von -0,06 entspricht. Allerdings ist die Tendenz bei Großunternehmen eher positiv.
Als Umsatztreiber im aktuellen Geschäftsjahr sehen die Unternehmen der Branche vor allem die Erschließung neuer Märkte (35%), Produktinnovationen (29%) sowie positive Entwicklungen bei etablierten Produkten (16%).
Im aktuellen Jahr haben die befragten Unternehmen der Spielwarenbranche tendenziell eher neue Arbeitsplatze geschaffen. So berichten 30 Prozent von einer Zunahme, aber nur 18 Prozent von einer Abnahme der Mitarbeiterzahlen.
Eine der größten Herausforderungen der gesamten Branche sind derzeit die steigenden Kosten. Mehr als 46 Prozent der befragten Unternehmen berichten von einer verschlechterten Kostensituation, nur 9 Prozent sehen eine Verbesserung. Auslöser der schwierigen aktuellen Kostenentwicklung und somit Grund für die gesunken Umsatzrentabilität sind folgende Kostentreiber: Personalkosten (immer wieder genannt die Einführung des Mindestlohns), der verschlechterte Wechselkurs (durch den sich die Beschaffungspreise erhöht und der Absatz verschlechtert haben) und höhere Kosten für Material, Rohstoffe und Energie.
Die Zukunftsperspektiven sind rosig:
Die Gesamteinschätzung für 2016 ist nur wenig verändert: 54 Prozent der befragten Unternehmen schätzen ihre künftige Situation als gut oder sehr gut ein (aktuell: 56 Prozent), dagegen 14 Prozent als ausreichend oder gar ungenügend (aktuell: 20%).
Gefragt nach der künftigen Umsatzentwicklung schaut die Branche sehr zuversichtlich ins kommende Geschäftsjahr. So erhöht sich der Anteil der Optimisten im Vergleich zur aktuellen Lage deutlich, während die Pessimisten auf dem Rückzug sind. Somit überwiegt der Anteil positiver Einschätzung nunmehr deutlich mit 40 Prozentpunkten (vorher: 18). Auf hohem Niveau noch optimistischer zeigen sich Großunternehmen und mit leichten Abstrichen auch mittelgroße Firmen. Nur die kleineren Firmen bis 500 T Euro Umsatz sind trotz steigender Tendenz eher verhalten optimistisch.
Anders als im aktuellen Geschäftsjahr, wo 40 Prozent der Befragten keine Umsatztreiber genannt haben, haben die Firmen nun überwiegend recht klare Vorstellungen, wie sie wachsen können. Als Umsatztreiber im kommenden Geschäftsjahr stehen auch jetzt im Fokus die Erschließung neuer Märkte, Produktinnovationen sowie positive Entwicklungen bei etablierten Produkten.
2016 wollen die befragten Unternehmen der Spielwarenbranche weiter eher neue Arbeitsplatze schaffen. So planen 24 Prozent mehr Stellen, aber nur 15 Prozent einen Personalabbau. Der Saldo ist mit 8 Prozentpunkten leicht rückläufig (12%).
Die aktuell schwierige Kostensituation wird sich im kommenden Jahr laut Einschätzung der Befragten deutlich entspannen. Zwar gehen 20 Prozent der Unternehmen (aktuell: 46%) nach wie vor von einer Verschlechterung aus, doch immerhin 15 Prozent (9%) rechnen gar mit einer Besserung. Diese Frage wurde bereits bei einer früheren DVSI-Mitgliederbefragung im Jahr 2013 gestellt. Dabei zeigt sich: Die eigene Aufstellung bewerten als sehr gut 4 Prozent (2013: 3%), gut 55 Prozent (40%), befriedigend 32 Prozent (47%), ausreichend 10 Prozent (10%) und schlecht 0 Prozent (0%). Somit ist im Vergleich zu 2013 eine positive Entwicklung feststellbar.
Quelle und Kontaktadresse:
DVSI Deutscher Verband der Spielwarenindustrie e.V.
Ulrich Brobeil, Geschäftsführer
Wiesentalstr. 34, 90419 Nürnberg
Telefon: (0911) 477112-0, Fax: (0911) 477112-99