DVGW zur Kraftwerksstrategie
(Berlin) - Zu heutigen Einigung auf die seit langem erwartete Kraftwerksstrategie erklärt Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW):
"Es ist gut, dass die Bundesregierung nun endlich eine Einigung zur lange überfälligen Kraftwerksstrategie erzielt hat. Die Energieversorger benötigen dringend klare Signale für den Zubau von Erzeugungskapazitäten sowie verlässliche Rahmenbedingungen für die damit verbundenen Investitionen. Auch lassen mehrjährige Verfahrenswege von der Bewilligung bis zur Inbetriebnahme von Kraftwerken keinen weiteren Aufschub zu.
Wir begrüßen die in der Einigung vorgesehenen Ausschreibungen für H2-ready Gaskraftwerke. Die Kapazität von viermal 2,5 GW sollte voll ausgeschöpft werden. Damit genügend Wasserstoff für die anvisierte Kapazität zur Verfügung steht, muss die Bundesregierung den H2-Markthochlauf deutlich beschleunigen und den in der Einigung angekündigten Abbau der Hemmnisse für die Errichtung und den Betrieb von Elektrolyseuren zügig umsetzen. Zukünftig werden wir jedoch weitere H2-ready Gaskraftwerke benötigen, als heute beschlossen wurde. Andernfalls wären der Ausstieg aus der Kohleverstromung sowie die Versorgungsicherheit gefährdet. Daher ist die heutige Einigung bestenfalls ein erster Schritt. Die im Vergleich zu den im Sommer 2023 reduzierten Kapazitäten müssen zum nächstmöglichen Zeitpunkt ausgeschrieben werden.
Die in der Einigung geplanten Kraftwerke sollen an systemdienlichen Standorten stehen. Die Strategie sollte jedoch breiter angelegt sein, denn die in der Bundesrepublik bestehenden Gaskraftwerke und KWK-Anlagen, die es auf Wasserstoff umzurüsten gilt, verteilen sich dezentral über ganz Deutschland entlang der Gasfernleitungs- und verteilnetze. Viele dieser Kraftwerke und KWK-Anlagen müssen wir "H2-ready" machen und in der Strategie berücksichtigen, damit sie ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit auch zukünftig leisten können. Neben der Stromerzeugung ist auch die Versorgung von Wärmenetzen mittels Wasserstoff-Gaskraftwerken und -KWK-Anlagen zentral."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)
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