DVGW zum Bundesverwaltungsgerichtsurteil über die Einhaltung der Immissionsgrenzwerte für Stickoxide / Erdgas als Kraftstoff zentraler Baustein der Verkehrswende - Erdgasautos emittieren bis zu 85 Prozent weniger Stickoxide im Vergleich zum Euro-VI-Grenzwert für Diesel
(Berlin) - "Durch den konsequenten Einsatz von Erdgas als Kraftstoff im Verkehrssektor können Emissionen von Stickoxiden und Feinstaub deutlich reduziert werden - insbesondere in den Städten. Erdgasfahrzeuge emittieren im Vergleich zu Dieselautos signifikant weniger Stickoxide und so gut wie keinen Feinstaub. Ebenso können CO2-Emissionen rasch und kosteneffizient gesenkt werden. Gasbetriebene Fahrzeuge stoßen bis zu 25 Prozent weniger Treibhausgas aus als Dieselmotoren. Wer es ernst meint mit effizientem und sozialverträglichem Klimaschutz, Luftreinhaltung und nachhaltiger Mobilität, kommt an Gas als Kraftstoff nicht vorbei. Dieses Potenzial darf nicht ungenutzt bleiben."
So kommentierte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), Prof. Dr. Gerald Linke, das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur rechtlichen Zulässigkeit von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge in deutschen Städten. Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe und eine Änderung der Luftreinhaltepläne für Düsseldorf und Stuttgart mit dem Ziel der Einhaltung der Immissionsgrenzwerte für Stickoxid verlangt.
"Das heutige Urteil aber auch die drohende Klage der EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof zeigen deutlich: Die Mutlosigkeit der Bundesregierung in der Verkehrspolitik muss jetzt ein Ende haben. Drohende Fahrverbote in deutschen Städten und drastische Strafzahlungen nach Brüssel vertragen sich nicht mit einem starken Wirtschaftsstandort Deutschland. Zudem sind die anhaltend hohen Schadstoffbelastungen in unseren Städten den Menschen nicht länger zuzumuten", sagte Linke.
Besonders hohes Potenzial bei der Schadstoffminderung sieht Linke im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs. Über 96 Prozent aller Linienbusse in Deutschland fahren mit Diesel. Der Einfluss von Schadstoffemissionen von Bussen auf die innerstädtische Luftqualität ist daher überproportional groß. Mit 0,41 g Stickoxide je Personenkilometer erreichen Linienbusse die höchsten Emissionswerte aller Verkehrsmittel im Personenverkehr. "Mit Erdgas betriebene Busse haben nicht nur das Potenzial, Emissionen von Stickoxiden und Feinstaub deutlich zu senken, sondern können klimaneutral fahren, wenn sie mit regenerativem Erdgas betrieben werden. So werden dem Gas durchschnittlich 20 Prozent Biomethan beigemischt, das CO2-neutral aus Biomasse gewonnen wird. Neuerdings wird auch aus Ökostrom Gas erzeugt, das als Kraftstoff genutzt werden kann", so Linke weiter.
Ein weiterer Vorteil liege in der erheblich geringeren Lärmbelastung bei mit Gas angetriebenen Nutzfahrzeugen wie Lkw und Bussen. Gasfahrzeuge seien zudem in allen Segmenten (Pkw, Lkw, Bus) technisch ausgereift und stünden sofort zur Verfügung. Ein aufwendiger Aufbau der Infrastruktur sei nicht erforderlich. Höhere Anschaffungskosten könnten über günstige Kraftstoffpreise schnell kompensiert werden, so Linke abschließend.
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen über 13.700 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral.
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