DVGW-Vorstandsvorsitzender Gerald Linke zur heute vom Bundeskabinett eingesetzten Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität
(Berlin) - Das Bundeskabinett hat heute die Einsetzung der "Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität" beschlossen. Sie geht aus der seit 2010 bestehenden "Nationalen Plattform Elektromobilität" hervor. Bis Ende des Jahres soll die Plattform Vorschläge unterbreiten, welche Beiträge der Verkehrssektor zur Umsetzung der Klimaschutzziele der Bundesregierung für 2030 leisten kann. Hierzu erklärt Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW:
"Die Einsetzung der 'Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität' kann die längst überfällige Wende in der Verkehrspolitik einleiten - vorausgesetzt, alternative Antriebsformen wie die klimaschonendere Gasmobilität rücken endlich stärker in den Fokus. Denn längst ist erwiesen, dass die Senkung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor um rund 40 Prozent bis zum Jahr 2030 nicht durch eine vollständige Elektrifizierung der Mobilität zu erreichen ist.
Die Energiewende ist in der Mobilität noch nicht angekommen. Mit rund 170 Millionen Tonnen verursachte der Verkehrssektor 2017 rund ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland. Um dies zu ändern, braucht es eine effektive Strategie in allen Mobilitätsbereichen - Individual- und Schwerlastverkehr sowie öffentlicher Nahverkehr - anstatt einer Symbolpolitik, die einseitig die Elektromobilität fördert. Und dies, obwohl Elektrofahrzeuge im derzeitigen Strommix alles andere als klimafreundlich sind und ihre technische Entwicklung obendrein noch in den Kinderschuhen steckt.
Die Klima-Vorteile der technisch voll ausgereiften Erdgasmobilität sollten durch die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen von der Politik anerkannt werden. Biomethan etwa ermöglicht bereits heute eine gänzlich CO2-freie Mobilität mit großem Zukunftspotenzial. Um grünen Gasen zum Durchbruch zu verhelfen, bedarf es einer festen Verankerung im Ordnungsrahmen. Es ist daher dringend notwendig, dass die Politik den Anteil grüner Gase im Energiesystem als dauerhaftes politisches Ziel formuliert.
Zwar sind Erdgaskraftstoffe bis 2026 steuerbegünstigt, doch es fehlen systemische Impulse zum weiteren Ausbau der Infrastruktur. Die "Nationale Plattform Zukunft der Mobilität" hat es nun in der Hand, wirksame verkehrspolitische Instrumente zu entwickeln, damit die Erdgasmobilität endlich Fahrt aufnehmen kann."
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