Pressemitteilung | Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) - Hauptgeschäftsstelle, Standort Berlin

DVGW-Vorstandsvorsitzender Gerald Linke zur Einstufung von Gas im Rahmen der EU-Taxonomie

(Berlin) - Anlässlich der Veröffentlichung des finalen Vorschlags der EU-Kommission, Investitionen in Gaskraftwerke im Rahmen des Taxonomieverfahrens als nachhaltig einzustufen, sagt der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke:

"Die Pläne der Europäischen Union, bestimmte Investitionen in Gaskraftwerke als nachhaltig einzustufen, halten wir für gut und richtig. Die EU-Kommission beweist mit ihrem Vorschlag Rücksicht und Weitsicht zugleich: Investitionssicherheit schafft die Voraussetzung für die weiterhin zuverlässige und zugleich bezahlbare Versorgung von 450 Millionen EU-Bürgerinnen und -Bürgern mit Wärme, Strom und Kraftstoffen. Unbestritten ist, dass Erdgas in den nächsten Jahren im Wärmemarkt, in der Stromerzeugung und der Mobilität sowie für industrielle Prozesse dringend benötigt wird. Der Ausstieg aus der Kernenergie ebenso wie das Ende der Kohleverstromung ließen andernfalls eine zum heutigen Zeitpunkt riesige Bedarfslücke von bis zu ca. 50 GW entstehen. Diese perspektivisch mit Erneuerbaren Energien und insbesondere Wasserstoff zu schließen, ist das Ziel der Gaswirtschaft. Die Gasinfrastruktur in Deutschland ist Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende im Zusammenhang mit der unverzichtbaren Nutzung von Wasserstoff."

Das Bekenntnis der EU-Kommission zu Gastechnologien ist somit ein Bekenntnis zu Klimaschutz und Klimaneutralität: Gaskraftwerke emittieren bereits heute rund 50 Prozent weniger CO2 als Kohlekraftwerke. Um diese Emissionen perspektivisch gegen Null zu fahren, wird daran gearbeitet, die Kraftwerkstechnologie Wasserstoff-ready zu machen. Denn es gilt, den Energieträger Erdgas durch klimaneutrale Gase auszutauschen und nicht das gesamte Kraftwerk. Für Zubauten muss gelten: Wasserstoff wird mitgedacht. Moderne Gaskraftwerke ebenso wie die gesamte Infrastruktur samt Leitungen und Speichern sind auf Wasserstoff umzustellen. Gasspeicher beispielsweise können, eine Anpassung kritischer Komponenten wie Verdichteranlagen vorausgesetzt, auch Wasserstoff oder Gasgemische aufnehmen. Damit befasst sich die Studie "Transformationspfade Untergrundspeicher”, die der DVGW zusammen mit dem BVEG Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie und INES Initiative Erdgasspeicher durchführt und deren Ergebnisse im ersten Quartal 2022 veröffentlichen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) Lars Wagner, Pressesprecher Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Telefon: (030) 2408309-0, Fax: (030) 2408309-9

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