DVGW und DWA stellen Weichen für eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft
(Bonn/Hennef) - Sechs Handlungsfelder, über 50 konkrete Maßnahmen - mit der Roadmap 2030 liefern der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) sowie die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) eine konkrete Handlungsagenda für die Zukunft der Wasserwirtschaft. Die Roadmap 2030 zeigt die Herausforderungen der Wasserwirtschaft angesichts der klimatischen, gesellschaftlichen, politischen und technologischen Veränderungen. Die Roadmap 2030 analysiert die vorrangigen Maßnahmen der Anpassung und Zukunftssicherung und formuliert konkrete Forderungen an Politik, Gesellschaft und alle Akteure der Wasserwirtschaft.
Eine sichere Wasserversorgung, ein hoher Standard der Abwasserbehandlung, naturnahe Qualität der Gewässer sowie gut gefüllte und qualitativ hochwertige Grundwasserkörper sind keine Selbstverständlichkeit. Weit über 10.000 Unternehmen sorgen für eine sichere Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie für ökologisch intakte Gewässer und einen bestmöglichen Schutz vor Überflutungen. Jährlich investiert die Branche über sieben Milliarden Euro. Mit der Anpassung an den Klimawandel werden die notwendigen Investitionen zukünftig weiter steigen. "Auch in einer angespannten Haushaltslage ist die Ertüchtigung der Wasserinfrastruktur genauso wichtig wie die Reparatur einer gesperrten Autobahnbrücke oder der bröckelnden Decke einer Grundschule. Nur weil die Wasserinfrastruktur großteils unter der Erde liegt, dürfen wir sie gerade im Klimawandel nicht übersehen. Die Ver- und Entsorgungssysteme müssen fit gemacht werden für Extremwetter und für nachhaltiges und flexibles Wirtschaften. Denn sicheres Wasser ist Daseinsvorsorge und lebenswichtig für Mensch, Umwelt und Wirtschaft", betont Dr. Wolf Merkel, DVGW-Vorstand Wasser, anlässlich der Vorstellung der Roadmap 2030. Mit der Roadmap stellen DVGW und DWA die Weichen für eine klimafeste und zukunftssichere Infrastruktur.
Die Belange der Wasserwirtschaft sind von Anfang an bei kommunalen und industriellen Planungen stärker zu berücksichtigen. Und auch Bürgerinnen und Bürger sind gehalten, sorgsam mit der Ressource Wasser umzugehen, und sich je nach örtlichen Begebenheiten der Gefahren von Hochwasser, Überflutungen und Dürre bewusst zu sein und eigenverantwortlich Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. "Es muss ein Umdenken zum Umgang mit Wasser stattfinden - eine Wasserwende. Angesichts des Klimawandels muss sich die Gesellschaft wesentlich stärker und bewusster den Wasserthemen zuwenden, den Vorsorgedanken leben und den Wert des Wassers für die Wasserversorgung, die Umwelt und für ein nachhaltiges Wirtschaften erkennen", hebt DWA-Geschäftsführerin Dr. Lisa Broß die Bedeutung einer wasserbewussten Gesellschaft hervor. "Die Politik muss hier voran gehen. Sowohl im Bundestag als auch in den Landtagen müssen Wasserbeauftragte ernannt werden, die bei allen Gesetzesvorhaben die Interessen des Wassers vertreten," so Dr. Broß weiter.
Der vollständige Wasserkreislauf hat im Fokus zu stehen - von der Vorsorge gegen Trockenheit und Dürre bis zum Überflutungsschutz durch Starkregen. Dieses Denken spiegelt die Roadmap 2030 als strategische Handlungsagenda mit ihren sechs Handlungsfeldern wider:
- Nachhaltige Nutzung der natürlichen Wasserressourcen
- Naturnahe Qualität der Gewässer
- Wasserbewusste Siedlungsentwicklung
- Resiliente Ver- und Entsorgungsstrukturen
- Ressourceneffiziente und klimaneutrale Wasserwirtschaft
- Wasserbewusste Gesellschaft
Innerhalb der einzelnen Handlungsfelder schlägt die Roadmap praxisnahe Maßnahmen vor und adressiert die konkreten Akteure. DVGW, DWA, Wasser- und Abwasserbetriebe, Politik, staatliche Institutionen sowie Wassernutzer in Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft sind jetzt gefordert, die Roadmap 2030 gezielt umzusetzen. Für eine langfristig sichere Daseinsvorsorge, für ökologisch intakte Gewässer und für eine weiterhin hohe Lebensqualität in Deutschland.
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