DVGW startet Potenzialstudie zu LNG in der Mobilität / Forschungsprojekt untersucht ökologische und ökonomische Potenziale von Flüssigerdgas im Kraftstoffmarkt
(Berlin) - Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas = LNG) gewinnt bei der Diversifizierung der Erdgasversorgung und der Nutzung im Mobilitätssektor (Schwerlastverkehr, Seetransport, Binnenschifffahrt) als Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen immer mehr an Bedeutung. Im Verkehrsbereich mit seinen stark auf der Dieseltechnologie basierenden Antriebskonzepten kann LNG mit seinen Emissionsminderungspotenzialen deutliche Vorteile verbuchen. Im Vergleich zu Diesel werden bei der Verwendung von LNG Schwefeloxid-Emissionen und Feinstaub um fast 100 Prozent, Stickoxid-Emissionen um 80-90 Prozent und der CO2-Ausstoß um fast 25 Prozent reduziert. Darüber hinaus können Lärmemissionen halbiert werden. Flüssigerdgas als Kraftstoff ist Teil der nationalen Kraftstoff- und Mobilitätsstrategie (MKS) der Bundesregierung und des vom Bundesverkehrsministerium initiierten Aktionsplans Güterverkehr und Logistik.
Vor diesem Hintergrund hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben, mit der Erfahrungen beim Einsatz von LNG in der Mobilität zusammengestellt und Handlungsempfehlungen für Industrie und Politik aufgezeigt werden sollen. Federführend sind das Gas- und Wärme-Institut (GWI), die DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut in Karlsruhe sowie die DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH. In der Studie "Einsatz von LNG in der Mobilität - Schwerpunkte und Handlungsempfehlungen für die technische Umsetzung" analysieren die DVGW-Forschungsinstitute führende LNG-Märkte. Darüber hinaus werden die maßgeblichen Prozessketten ökologisch und ökonomisch bewertet sowie regulatorische und sicherheitsrelevante Aspekte untersucht. Ergebnisse werden im zweiten Quartal 2016 vorliegen.
Mit dieser Studie unterstreicht der DVGW seine Bereitschaft, die Markteinführung von LNG als Kraftstoff maßgeblich zu unterstützen. Gemeinsam mit der Deutschen Energie-Agentur (dena) und der Brancheninitiative Zukunft Erdgas ist der DVGW Initiator und Träger der am 30. November 2015 in Berlin gegründeten LNG Taskforce für schwere Nutzfahrzeuge. Diese ist Teil der bereits bestehenden Initiative Erdgasmobilität, die Fahrzeughersteller, Tankstellenbetreiber sowie Erdgas- und Biogaswirtschaft vereint und durch die dena koordiniert wird. Die Partner wollen gemeinsam Markthindernisse abbauen, der Politik Empfehlungen aussprechen, Standards und Normen entwickeln, erste Projekte umsetzen und damit den Aufbau einer Mindestinfrastruktur unterstützen. Bislang fehlte hierfür in Deutschland eine entsprechende nationale Kompetenzstelle. Diese Lücke wird die Taskforce unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) schließen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW), Büro Berlin
Daniel Wosnitzka, Pressesprecher
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