Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen e.V. (BDU) - Hauptgeschäftsstelle Bonn

Durchschnittlicher Umsatzrückgang in der Personalberaterbranche von über zehn Prozent im Jahr 2001 – Führungskräfte der obersten Ebene im Vergleich zum mittleren Management weiterhin gesucht

(Bonn) – Das gesamtwirtschaftlich schwierige Jahr 2001 ist auch an den deutschen Personalberatern nicht spurlos vorbeigegangen. Den durchschnittlichen Umsatzrückgang in der Personalberaterbranche für das zurückliegende Jahr bezifferten der Vize-Präsident des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V., Dr. Joachim Staude, und der Vorsitzende des BDU-Fachverbandes Personalberatung, Dr. Wolfgang Lichius, am 28. Mai 2002 in einem Pressegespräch am Rande des 4. Deutschen Personalberatertages im Gästehaus Petersberg in Königswinter auf über zehn Prozent. Das durchschnittliche Branchenwachstum der letzten zehn Jahre hatte bei gut 16 Prozent gelegen (Branchenumsatz 2000: rund 1,3 Mrd. Euro). Führungskräfte der obersten Ebene würden im Vergleich zum mittleren Management weiterhin gesucht. Markant sei auch die große Zurückhaltung von Kandidaten bei einem möglichen Arbeitsplatzwechsel.

„Die stagnierende Weltwirtschaft und die damit verbundenen Unsicherheiten in den Planungen der Unternehmen haben die Bereitschaft, zu investieren und neue Fach- und Führungskräfte einzustellen, deutlich sinken lassen“, erläuterte Staude. Arbeitsplatzabbau und Einstellungsstops seien 2001, aber auch im Verlauf des bisherigen Jahres, an der Tagesordnung gewesen. Für 2002 erwartet der BDU eine weiter stagnierende bis leicht rückläufige Branchenkonjunktur. Eine Belebung des Personalberatergeschäftes sieht der Bonner Branchenverband, der sowohl Unternehmensberater als auch Personalberater vertritt, erst für das erste Quartal 2003.

Eine sinkende Nachfrage nach einer Beratung bei der Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften konstatierte Lichius in der IT- und Telekommunikationsbranche, der Finanzdienstleistungsbranche, der Konsumgüterindustrie und bei den Dienstleistern. „Der größte Teil der Suchaufträge kam in den vergangenen Monaten aus der ´Old Economy´ und hier im besonderen aus der Produktionsgüterindustrie“, so Lichius. Im Mittelstand werde nach Einschätzung der BDU-Personalberater momentan im Vergleich zu den globalen Konzernen mehr eingestellt.

Bei Fach- und Führungskräften sei gleichzeitig ein verstärktes Risikobewusstsein bei möglichen Stellenwechseln festzustellen. Die Arbeitsplatzsicherheit würde aufgrund der unsicheren Rahmenbedingungen höher gewichtet als eine neue berufliche Herausforderung. „Den Sprung ins kalte Wasser der Probezeit scheuen sich zur Zeit viele“, bemerkte BDU-Vizepräsident Staude. Signifikant sei aber ebenfalls die steigende Zahl von Initiativbewerbungen auf Kandidatenseite. Dies sei einerseits durch den verstärkten Stellenabbau der vergangenen Monate bedingt, aber andererseits auch durch den Trend, die Karriereplanung frühzeitig in die eigenen Hände zu nehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU) Zitelmannstr. 22 53113 Bonn Telefon: 0228/9161-0 Telefax: 0228/9161-26

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