Durch Preiswettbewerb Arzneimittelausgaben bremsen! / Preiswettbewerb bei rezeptpflichtigen Medikamenten seit langem überfällig
(Köln) - Angesichts der Kostenexplosion bei den Arzneiausgaben hat der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) die längst überfällige Zulassung eines konsequenten Preiswettbewerbs bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln gefordert. Es sei halbherzig, so der Vorsitzende des Verbandes, Dr. Thomas Kerckhoff, Versandapotheken zuzulassen, zugleich aber den Preis- und Vertragswettbewerb im Arzneimittelmarkt zu unterbinden.
Mit dem seit Januar vergangenen Jahres in Kraft getretenen Gesundheits-Modernisierungs-Gesetzes habe der Gesetzgeber lediglich den Preiswettbewerb für rezeptfreie Arzneimittel ermöglicht. "Die dramatischen Ausgabensteigerungen für Arzneimittel der gesetzlichen Krankenversicherungen resultierten jedoch aus den vom Arzt verordneten, rezeptpflichtigen Arzneimitteln. Daher sind Struktur verändernde Maßnahmen unverzichtbar", so Kerckhoff.
Die deutschen Versandapotheken müssten mehr Freiheit für die Preis- und Vertragsgestaltung - zum Beispiel bei der Verhandlung mit den Krankenkassen - erhalten. Der Gesetzgeber verhindere zurzeit eine Abweichung von den Preisen verschreibungspflichtiger Medikamenten. "So werden ohne Not die sprichwörtlichen Apothekenpreise zementiert", kritisiert Kerckhoff.
Durch den Wegfall vieler rezeptfreier Arzneimittel aus der Erstattung, die Einführung der Praxisgebühr und die Erhöhung der Zuzahlung sei der Verbraucher in den vergangenen 18 Monaten finanziell stark belastet worden. Für die Zukunft, so Kerckhoff, sei mit steigenden Kassenbeiträgen, einer Mehrwertsteuererhöhung und einer weiteren Steigerung der Selbstbeteiligung der Versicherten zu rechnen.
Die finanzielle Belastung der Versicherten müsse ein Ende haben. "Wenn der Gesetzgeber den Arzneimittelmarkt konsequent für den Wettbewerb öffnet, werden die Arzneiausgaben sinken", so der BVDVA-Vorsitzende. Dies sei am Beispiel der rezeptfreien Arzneimittel deutlich geworden. Seit dem der Gesetzgeber hier die Preisbindung aufgehoben habe, offerierten Versandapotheker Preisvorteile von bis zu 30 Prozent.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher VersandapothekerInnen
Wichtelerbruch 9, 51107 Köln
Telefon: 0221/8027655, Telefax: 0221/8027656
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Deutsche Versandapotheken unterstützen das Bundesgesundheitsministerium: Kontaktlose Gratis-Abgabe der FFP2-Masken
- Digitale Angebote in der Gesundheitsversorgung wichtiger denn je / Arzneimittelversandhandel gewinnt mit der Pandemie an Bedeutung
- Arzneimittelversorgung: Deutschland agiert an den Menschen vorbei / Repräsentative Verbraucherumfrage "Monitor Online-Health 2019"