Durch das Kartell von Ulla Schmidt droht uns eine schlechtere Gesundheitsversorgung
(Berlin) - Die gemeinsame Aktion des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS), der Krankenkassen, der Ärzte- und der Apothekerverbände ist ein neues Kartell gegen Innovation und Fortschritt. Es trägt dazu bei, dass das Versorgungsniveau der Patienten in Deutschland weiter sinken wird. So bewertete BDI-Präsident Rogowski das Spitzengespräch von BMGS, Krankenkassen, Ärzte- und Apothekerverbände, die sich darauf verständigt haben, dass Kassenärzte künftig vermehrt Generika statt neuer patentgeschützter Medikamente verordnen sollen.
Erklärtes Ziel dieser gemeinsamen Aktion ist laut BMGS die Beschränkung der Ausgaben für Arzneimittel. Kosten zu senken ist zweifellos notwendig. Aber die Absprache steht in eklatantem Widerspruch zu dem vom BMGS verkündeten Ziel, die wissenschaftlichen Ergebnisse für die Menschen zügig nutzbar zu machen und Patienten künftig stärker am medizinischen und pharmakologischen Fortschritt teilhaben zu lassen, erklärte Rogowski. Das Ziel der angekündigten verstärkten Patienteninformationen sei leicht zu durchschauen. Schon heute spreche das BMGS ausschließlich von Scheininnovationen. Um sich dagegen wehren zu können, sollten künftig die pharmazeutischen Hersteller das Recht haben, die Versicherten über Vor- und Nachteile ihrer Produkte auch via Werbung zu informieren, forderte Rogowski. Dies gilt erst recht, wenn die Versicherten die Kosten künftig zu einem hohen Teil selbst tragen müssen.
Es ist höchste Zeit, die Chancen und Potenziale neuer Behandlungsmethoden und Produkte für uns alle besser zu nutzen, anstatt so undifferenziert sämtliche Energien auf Kostensenkungen durch fragwürdige Absprachen zu beschränken. Wir brauchen mehr Transparenz und Wettbewerb im Gesundheitssektor und keinesfalls neue Absprachen. Nur so kann Deutschland zum Kompetenzzentrum Gesundheit werden, betonte Rogowski.
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