DUH zieht positive Umwelt-Jahresbilanz: Jede zweite Getränkedose durch Mehrweg dauerhaft ersetzt / Für 2004 Schwerpunkt "Durchsetzung des Rußfilters"
(Berlin/Radolfzell) - Eine positive Jahresbilanz zieht die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) beim Dosenpfand, schwefelfreien Kraftstoffen und Dieselrußfilter. "Das Jahr 2003 hat für die Umwelt klare Verbesserungen gebracht", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH). Seit Januar 2003 haben wir in Deutschland die saubersten (schwefelfreisten) Kraftstoffe der Welt Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer von der DUH koordinierten Initiative aus Umwelt-, Verbraucher- und Automobilverbänden sowie des Umweltbundesamtes, die im Herbst 1998 gestartet wurde. Mit der durch Steueranreize erreichten, flächendeckenden Umstellung auf schwefelfreies Benzin und Diesel wird die Umwelt jährlich um ca 100.000 Tonnen SO2 entlastet.
Ebenfalls positiv hat sich die zweistufige Einführung des Pflichtpfandes auf Getränkeeinwegverpackungen (Dosenpfand) auf die Umwelt ausgewirkt. "Noch vor einem Jahr wurde von der Einweglobby bezweifelt, ob das Dosenpfand überhaupt eine Lenkungswirkung pro Mehrweg entfalte., Nun beklagen dieselben die Stärkung von Mehrweg und gleichzeitig die erfolgreiche Zurückdrängung der Blechbüchse. Jede zweite Getränkedose oder Plastikflasche wurde 2003 dauerhaft durch Mehrweg ersetz, knapp 2 Milliarden Getränkedosen und PET-Flaschen eingespart", bilanziert Resch den Erfolg beim Dosenpfand. Nachdem die Mehrwegquote im Dezember 2002 auf 50,2 Prozent eingebrochen war liegt sie nun wieder stabil bei ca 61 Prozent im Jahresdurchschnitt. Vom Mehrwegboom profitieren 16.000 meist kleine und mittelständische Betriebe der Getränkewirtschaft, Brauereien, Mineralbrunnen und Getränkefachhandel mit zusammen ca. 200.000 Arbeitsplätzen achtmal so viele wie im einwegorientierten Teil der Getränkewirtschaft.
Auch die Umwelt profitiert unmittelbar: So trägt das Dosenpfand selbst nach konservativen Berechnungen zu einer Verringerung der Klimagasemissionen in Höhe von 450.000 t CO2-Equivalent bei. Augenfälliger sind die Rückgänge bei der Landschaftsvermüllung. Gegenüber dem Vorjahr rechnet die DUH aufgrund entsprechender Rückmeldungen aus Kommunen und Straßenmeistereien mit einem Rückgang der weggeworfenen Einweg-Getränkeverpackungen um über 90 Prozent.
Die von der DUH im November 2002 gestartete Initiatve "Kein Diesel ohne Filter" konnte schließlich binnen einen Jahres erreichen, dass die deutsche Automobilindustrie ihren grundsätzlichen Wiederstand gegen den Rußfilter aufgegeben hat. Alle Hersteller kündigten im September 2003 auf der Automobilausstellung IAA an, dem Beispiel von Peugeot und Citroen zu folgen und erste Modelle mit Partikelfilter auszustatten. Allerdings weigern sich VW, BMW und DaimlerChrysler weiterhin, generell alle Dieselmotoren mit dem Rußfilter ohne Aufpreis auszustatten.
"Wir werden unsere Kampagne im Jahr 2004 intensivieren und auf alle Dieselmotoren ausdehnen" kündigte Resch für das Aktionsbündnis an, dem über 20 Umwelt-, Verbraucher-, Automobil-, Ärzte und Kinderschutzverbände angehören. Die DUH wünscht sich von der deutschen Automobilindustrie, dass diese ihre Produktion modernisiert und ab Ende 2004 ausschließlich rußgefilterte Modelle ausgeliefert werden. Resch forderte die deutschen Automobilhersteller auf, sich ein Beispiel an Peugeot und Toyota zu nehmen und wieder mehr in umweltfreundliche Technik und weniger in die Entwicklung von PS-Monstern zu investieren. "Peugeot wirbt mit großem Erfolg für seine Nichtraucher-Diesel, Toyota für seinen Hybrid-Prius. Wir erwarten von Herrn Pischetsrieder (VW) und seinen VDA- Kollegen ähnliche Taten und das offizielle Einmotten ihrer 1.001-PS starken und 406 km/h schnellen Altmänner-Phantasien. Solche Fahrzeuge gehören vielleicht noch auf den Nürburgring, nicht aber auf normale Straßen."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Güttinger Str. 19, 78315 Radolfzell
Telefon: 07732/99950, Telefax: 07732/999577
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