Düstere Halbjahresbilanz im Hoch- und Wohnungsbau
(Schwerin) - Das erste Halbjahr 2024 zeigt nur einen partiellen Aufschwung der Baukonjunktur in Mecklenburg-Vorpommern. Doch im Hoch- und Wohnungsbau bleiben die Umsätze nach wie vor aus. Von einer Trendumkehr ist die Branche weit entfernt. Die Baugenehmigungen in 1.000 cbm sind mit einem Minus von 29,0 Prozent weiter auf Talfahrt.
"Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete ein Plus von 17,2 Prozent beim realen Auftragseingang im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz liegt mit preisbereinigten 7,8 Prozent im Plus, aber die Arbeitsstunden gehen mit einem Minus von 3,3 Prozent deutlich zurück. Mehr Umsatz bei weniger Arbeitsstunden - dieses Paradoxon lässt sich durch die gestiegenen Tariflöhne erklären. Die Baukonjunktur in M-V profitiert von saisonüblichen Ordereingängen im Tief- und Straßenbau. Den Hoch- und Wohnungsbauunternehmen gehen hingegen die Aufträge aus", erklärt Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V., anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 30.06.2024, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.
Umsatz
Der Gesamtumsatz lag im Juni bei einem Plus von nur 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insbesondere der Tiefbau mit +30,7 Prozent, der Wirtschaftsbau mit +12,9 Prozent und der Öffentliche Bau mit immerhin noch +5,6 Prozent tragen zu diesem knapp positiven Ergebnis im Juni 2024 bei. Die Umsätze im Hochbau mit -34,7 Prozent und im Wohnungsbau mit -31,2 Prozent bleiben hingegen weiterhin negativ.
"Mit einem Minus von 10,4 Prozent liegt der Umsatz im Wohnungsbau im ersten Halbjahr noch unter dem Niveau des schwachen Vorjahres. Deutlich zeigt sich die Krise an den Baugenehmigungen. Im ersten Halbjahr wurden in M-V gerade einmal 365 Ein- und 92 Zweifamilienhäuser genehmigt, rund 50 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die ausgebliebenen Baugenehmigungen fehlen nun als Aufträge in den Büchern der Bauunternehmen", so Hauptgeschäftsführer Dr. Jansen.
Auftragseingänge
Der Auftragseingang lag im Juni mit einem Plus von 36,1 Prozent über dem Vorjahresmonat. Grund hierfür ist vor allem der Tiefbau mit +54,3 Prozent, der Wirtschaftsbau mit 46,9 Prozent und der Öffentliche Bau mit 34,1 Prozent. Demgegenüber bleibt der Wohnungsbau mit +21,9 Prozent und v. a. der Hochbau mit +7,7 Prozent weit zurück.
"Lichtblicke der konjunkturellen Entwicklung sind vor allem der Tief- und der Straßenbau. Diese beiden Bausparten haben Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Branchendurchschnitt zu einem Orderplus im ersten Halbjahr verholfen: 17,2 Prozent mehr Umsatz im ersten Halbjahr als im Vorjahreszeitraum lesen sich positiv. Tatsächlich beruhen diese Veränderungsraten aber auch auf sehr schwachen Ausgangswerten des ersten Halbjahres 2023", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Dr. Jansen.
Beschäftigung
"Die Beschäftigung wächst in den ersten sechs Monaten leicht um 0,6 Prozent und im Juni sogar um 1,3 Prozent. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Bauwirtschaft ein zuverlässiger Arbeitgeber bleibt und sich eine Ausbildung in unserer Branche weiterhin lohnt", schließt Dr. Jansen.
Alle Angaben beziehen sich auf Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten.
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