Pressemitteilung | (VDP) Verband Deutscher Privatschulen Nordrhein-Westfalen e.V.

Düsseldorf: Lore-Lorenz Schule gefährdet Weber-Schule

(Düsseldorf) - Wenn Bildungsangebote, die von Schulen in freier Trägerschaft entwickelt wurden, sich fest etabliert haben, kann es sein, dass sie ins staatliche System kopiert werden. Dies zeigt die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft von privaten Bildungseinrichtungen. Geschieht das jedoch am selben Ort als Konkurrenz zu einem bereits bestehenden und ausreichenden freien Bildungsangebot, so kann dies die Existenz gefährdende Auswirkungen haben. Das zeigt ein Beispiel aus Düsseldorf.

Seit 64 Jahren gibt es eine besonders ausdifferenzierte Ausbildung zum/r GymnastiklehrerIn an dem Berufskolleg Weber-Schule. Neben dem Berufsabschluss wird auch das Fachabitur erreicht. Ausbildungsbegleitend erlangen die SchülerInnen bereits sehr gefragte Weiterbildungen zusätzlich zu der Ausbildung dazu wie z.B. Rückenschullehrer, Sporttherapie, Group Fitness B Lizenz, Aerobic B Lizenz, u.v.a. mehr. Die Traditionsschule in privater gemeinnütziger Trägerschaft arbeitet seit ihrer Gründung mit einem multiprofessionellen Lehrerteam in familiärer Atmosphäre. Die Schule wird vom Land nach den einschlägigen ersatzschulfinanzierungsrechtlichen Regelungen bezuschusst. Die Weber-Schule ist weitläufig mit Bewegungseinrichtungen aus den Bereichen Fitness, Tanz, Prävention und Rehabilitation vernetzt. Sie setzt sich in vielfältigen Projekten zur Gesundheitsförderung oder im sozialen Bereich mit ihren engagierten SchülerInnen ein. Den Bedarf an Ausbildungsplätzen für den Gymnastiklehrerberuf deckt sie mit ihrer Zweizügigkeit voll ab.

Nun will die Stadt Düsseldorf ebenfalls einen Bildungsgang Gymnastiklehrer an einem städtischen Berufskolleg, der Lore-Lorenz Schule, ab dem Schuljahr 2014/15 einrichten. Dafür besteht kein zusätzlicher Bedarf. Vor allem aber missachtet die Stadt Düsseldorf das Rücksichtnahmegebot, das der Gesetzgeber den nordrhein-westfälischen Kommunen ins Tagebuch unter § 80 geschrieben hat. "Die Schulträger sind verpflichtet, in enger Zusammenarbeit und gegenseitiger Rücksichtnahme auf ein regional ausgewogenes, vielfältiges und umfassendes Angebot zu achten und benachbarte Schulträger rechtzeitig anzuhören, die durch die Planungen in ihren Rechten betroffen sein können", stellt Petra Witt, Vorsitzende des Verbands Deutscher Privatschulen NRW e.V. und Präsidentin des VDP Dachverbandes fest.

Genau das ist in Düsseldorf nicht passiert. Hier hat ein staatlicher Träger ohne vorherige Anhörung, also komplett ohne Beachtung der Belange der freien Schule vor Ort, ein paralleles Angebot aufgebaut und gefährdet die vorhandene Schule in ihrem Bestand. "Wir fühlen uns mit dem Rücken an der Wand und sehen keine andere Möglichkeit als Klage gegen die Genehmigung der Bezirksregierung einzureichen", erläutert Susanne Schwalbe, Schulleiterin der Weber-Schule. "Wir sind weder angehört worden noch wurden wir in sonstiger Weise bei der Entscheidung beteiligt. Jetzt will man ohne Rücksicht Tatsachen schaffen. Unsere ganze Arbeit, die Arbeitsplätze des Teams, ja die ganze Schule steht auf dem Spiel. Das darf einfach nicht sein", bedauert Schwalbe weiter. "

Letztlich schadet sich die Stadt Düsseldorf auch selbst, da sie die Kosten für den neuen Bildungsgang Gymnastiklehrer übernehmen müsste. An den Kosten an dem privaten Berufskolleg braucht sie sich hingegen gar nicht zu beteiligen, obwohl das Schulangebot das Bildungsspektrum der Stadt Düsseldorf bereichert. "Im Sinne einer vom Gesetzgeber vorgesehenen steuernden Schulentwicklungsplanung setzten wir uns dafür ein, dass Kommunen und freie Schulträger gemeinschaftlich und einvernehmlich planen", erläutert Petra Witt die Position des Privatschulverbandes.

Quelle und Kontaktadresse:
VDP Verband Deutscher Privatschulen Nordrhein-Westfalen e.V. Pressestelle Kronprinzenstr. 82-84, 40217 Düsseldorf Telefon: (0211) 41 66 06 00, Fax: (0211) 41 66 06 09

(cl)

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