DTHW begrüßt das Vorhaben der EU-Kommission die Exportsubventionen für lebende Rindertransporte abzuschaffen
(Berlin) - Am kommenden Freitag (23. Dezember 2005) soll es zu einem endgültigen Aus für Subventionen für Rinderexport kommen. Fast schon als Weihnachtsgeschenk ist die Ankündigung der EU-Kommission zu sehen, dass am kommenden Freitag die Exportsubventionen für lebende Rinder abgeschafft werden sollen. Noch im Oktober schockte das ZDF mit einer Dokumentation in der Sendung 37 Grad: Endstation Beirut Tausende von Zuschauern. Der Bericht zeigte das über eine Woche andauernde Martyrium von 1.200 Rindern, die von Norddeutschland zur Schlachtung in den Libanon transportiert wurden. Dort angekommen, waren die Tiere zum Teil schwer verletzt und völlig entkräftet. Mit einem Kran wurden die Rinder wie Kohlensäcke vom Schiff auf einen Transporter geworfen.
Diese Tierqualtransporte wurden mit Steuergeldern subventioniert: 2003 exportierte die EU noch 230.000 Rinder nach Ägypten und in den Libanon gefördert mit 58,9 Mio. Euro Steuergeldern. Doch das mögliche Ende der Lebendtiertransporte wurde primär nicht aufgrund des zigfachen Verstoßes gegen Tierschutzbestimmungen eingeläutet, sondern, so die Agrarkommissarin Marinn Fischer Boel, weil sich die Situation am Rindermarkt in den letzten beiden Jahren derart verbessert habe, dass eine Subventionierung nicht mehr nötig sei. Ein ausgewachsener Stier erzielt derzeit einen 100 Kilo Preis von 300 Euro, vor zwei Jahren seien es nur 256 Euro gewesen.
Judith Schmalzl vom DEUTSCHEN TIERHILFSWERK (DTHW) e.V. zeigt sich zwar erfreut über den in Aussicht stehenden Beschluss, verweist aber darauf: Dass dies ein Schritt in die richtige Richtung ist, trotzdem werden weiterhin Millionen von lebenden Tieren völlig unnötig quer durch Europa gekarrt. Unnötig deshalb, weil es mit heutiger Technik durchaus machbar wäre, tiefgekühltes Fleisch ohne Qualitätsverluste von einem Land ins andere zu transportieren.
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