DSLV zur Kündigung des Mautvertrages
(Bonn) - Als einen verkehrspolitischen Supergau bezeichnet der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) das heute von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe angekündigte Aus für den Mautbetreiber Toll Collect.
Die Bundesregierung habe sich auf eine unbekannte, neue Technik verlassen, von der niemand wusste, ob sie funktioniere, so DSLV-Hauptgeschäftsführer Heiner Rogge. Sehenden Auges sei sie in die Katastrophe geschlittert, obwohl alle Experten, darunter auch der DSLV, vor den technischen und organisatorischen Defiziten des Systems gewarnt hätten. Deshalb war es mehr als fahrlässig, sämtliche Sicherheitsnetze zu zerreissen und die Euro-Vignette aufzukündigen, bevor die Technik ausreichend getestet war, kritisiert Rogge.
Die Spediteure befürchten, dass durch das ganze Desaster jetzt die Verkehrsinfrastruktur und damit die dringend notwendige Engpassbeseitigung auf den Fernstraßen des Landes auf der Strecke bleibt. Damit wird dem Logistikstandort Deutschland massiver Schaden zugefügt, so Rogge. Trotz dieses Maut-Flops müssen wir aber die Bundesregierung weiter auffordern, jetzt endlich die Harmonisierung des steuerlichen Wettbewerbsdefizitis in Europa in Höhe von über einer Milliarde Euro in Angriff zu nehmen. Man wolle nicht länger vertröstet werden, heißt es in der Branche. Ankündigungen und Versprechungen habe es inzwischen genug gegeben.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Speditions- und Logistikverband e.V. (DSLV)
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