DSLV präsentiert Kostenstudie / "Palettentausch nicht mehr zum Nulltarif"
(Bonn) - Die deutsche Wirtschaft wird für den Palettentausch in Zukunft tiefer in die Tasche greifen müssen als bisher. Das hat das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML), Dortmund, in einer Studie zu den Kosten des Tauschverfahrens im Europalettenpool errechnet, die der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) heute (22. Januar 2009) in Bonn Verbandsmitgliedern vorgestellt hat. Danach kostet der Tausch einer Euroflachpalette ein Speditionsunternehmen etwa 2,50 Euro. Aufgrund besonderer Qualitätsanforderungen der verladenden Wirtschaft können diese Kosten der Studie zufolge schnell auch auf mehr als drei Euro steigen. Im Bereich der Gitterboxpalette liegen sie bei zirka acht Euro.
Vor etwa 50 vorwiegend mittelständischen Stückgutspediteuren erläuterte Dr. Volker Lange vom Fraunhofer Institut IML den wissenschaftlichen Ansatz der Studie. Diese untersucht die verschiedenen Kostenfaktoren, die im Palettentausch eine Rolle spielen. Hauptkostentreiber sind danach der Aufwand für Ersatz und Reparatur (0,93 bis 1,45 Euro) sowie die Administrationskosten (0,69 Euro). Weiteren Einfluss haben das physische Handling, Transport- und Dienstleisterkosten sowie offene Forderungen.
"Die Ergebnisse der Fraunhofer-Analyse beweisen eindeutig, dass der Palettentausch nicht mehr zum Nulltarif zu haben ist", kommentiert Heiner Rogge, Hauptgeschäftsführer des DSLV, das Ergebnis der Untersuchung. Natürlich gäbe es Unterschiede von Unternehmen zu Unternehmen, doch mit der Studie könne der Verband seinen Mitgliedern erstmals einen fundierten Benchmark an die Hand geben. "Daraus wird klar, wie schnell pro Unternehmen 300.000 Euro und mehr jährlich zusammenkommen können", so Rogge. Allein der Verein Hamburger Spediteure habe in einer Untersuchung bei fünfzehn seiner Mitglieder im vergangenen Jahr Kosten in einer Größenordnung von über drei Millionen Euro ausgemacht. Solche Beträge könnten die Spediteure bei ihrer Preisgestaltung nicht außer Acht lassen.
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Deutscher Speditions- und Logistikverband e.V. (DSLV)
Barbara Rauch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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