Pressemitteilung | Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV)

DSGV fordert zügigen Beginn der quantitativen Auswirkungsstudie zu Basel II

(Berlin) - Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) kritisiert die Absicht des Baseler Ausschusses, die Studie zu den Auswirkungen der aktuellen Vorschläge zur Neuregelung der Eigenkapitalunterlegung bei Kreditinstituten (Basel II) zu verschieben. Diese Überlegung hat die so genannte Capital Task Force, die höchste Arbeitsgruppe des Baseler Ausschusses, auf ihrer Sitzung am13. Februar auf Drängen der US-Vertreter im Ausschuss angestellt.

Das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des DSGV, Dr. Holger Berndt, sagte dazu in Berlin: „Von dieser Studie erwarten wir wichtige Erkenntnisse über die tatsächlichen Auswirkungen der neuen Vorschläge, die für die weitere Diskussion unentbehrlich sind. Insbesondere, um bei der Vielzahl noch offener Fragen zu tragfähigen Ergebnissen zu kommen, brauchen wir die praxisnahe Überprüfung der verschiedenen Lösungsansätze. Dies gilt hauptsächlich für die vor allem für Kredite kleinerer Unternehmen bedeutende Frage der Einordnung und Abgrenzung von Retailkrediten. Die Studie muss deshalb zeitnah in Angriff genommen werden. Für uns kommt es entscheidend darauf an, dass in diese Auswirkungsstudie auch genügend Institute einbezogen werden, die kleine und mittlere Unternehmen finanzieren.“

Vor allem im Bereich der Finanzierungsbedingungen des deutschen Mittelstandes gibt es noch erheblichen Nachbesserungsbedarf. Insbesondere muss hier der geringeren Gesamtrisikosituation bei Krediten an kleinere Unternehmen stärker Rechnung getragen werden. Aber auch die Behandlung von langfristigen Krediten ist noch keineswegs zufrieden stellend geklärt. „Diese Punkte dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden. Sie sind für die künftige Finanzierung vor allem kleiner und mittlerer Unternehmen von entscheidender Bedeutung“, erklärte Berndt.

Berndt schlug deshalb vor, Entscheidungen zum weiteren Verfahren erst nach dem Vorliegen der Ergebnisse der Auswirkungsstudie zu treffen. „Dann sehen wir, ob der sich daraus ergebende Änderungsbedarf innerhalb des bestehenden Zeitrahmens umgesetzt werden kann, oder ob eine weitere Verschiebung des Zeitplans notwendig wird.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV), Berlin Behrenstr. 31 10117 Berlin Telefon: 030/202250 Telefax: 030/20225250

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