DSGV begrüßt Kapitalerleichterungen für Mittelstandskredite bei Basel II

(Berlin) - Für Kredite an kleine und mittlere Unternehmen sollen nach den neuesten Vorschlägen zur Überarbeitung der internationalen Eigenkapitalübereinkunft für Kreditinstitute, kurz Basel II, deutlich niedrigere Eigenkapitalanforderungen als für Kredite an Großunternehmen gelten. Danach müssen Kredite bis zu einer Million Euro im Durchschnitt nur mit der Hälfte des sonst üblichen Eigenkapitalbedarfs unterlegt werden. Das erklärte Dr. Holger Berndt, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) nach Bekanntwerden der Ergebnisse der letzten Sitzung der Capital Task Force des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht.

Daneben sollen für Unternehmen bis zu einer Umsatzgrenze von 50 Millionen Euro, die einen höheren Kreditbedarf als eine Million Euro haben, Risikoabschläge in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße auf das von den Kreditinstituten vorzuhaltende Eigenkapital gerechnet werden dürfen.

“Die Capital Task Force hat damit entscheidende Weichen für die weiteren Verhandlungen im Baseler Ausschuss und die bevorstehende Durchführung der dritten Auswirkungsstudie zu Basel II gestellt“, berichtete Berndt weiter. „Die Gefahr einer systematischen Benachteiligung der Mittelstandsfinanzierung bei den neuen Eigenkapitalregeln scheint damit gebannt zu sein.“

Das gilt auch für die bis zuletzt strittige Frage der Behandlung von langfristigen Krediten. Hier sollen nun die nationalen Aufsichtsbehörden innerhalb bestimmter Grenzen wählen dürfen, ob ihre Institute Eigenkapitalzuschläge für längere Laufzeiten rechnen müssen oder von einer einheitlichen Durchschnittslaufzeit ausgehen dürfen. Die deutsche Aufsicht hat bereits signalisiert, sich gegen eine explizite Berücksichtigung der Laufzeit als Risikofaktor und für die Durchschnittsvariante zu entscheiden. „Die klassischen Mittelstandskredite bleiben danach in jedem Fall von Eigenkapitalzuschlägen für längere Laufzeiten verschont, so dass der Langfristkredit als stabilisierender Faktor unserer Volkswirtschaft weiter attraktiv bleibt“, begrüßte Berndt die neuen Entwicklungen abschließend.

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