DSB-Präsident Manfred von Richthofen weist Forderungen nach Anti-Dopinggesetz zurück
(Frankfurt am Main) - Der Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB), Manfred von Richthofen, sprach sich erneut gegen die Einführung eines Anti-Dopinggesetzes in unserem Lande aus. Schließlich dürfe es nicht darum gehen, Sportler zu kriminalisieren, sondern darum, diejenigen Sportler, Trainer und Funktionäre vom Wettkampfbetrieb auszuschließen, die sich unlauterer Methoden bedienen. Ziel müsse es sein, die Betrüger unter den Sportlern, Trainern und Funktionären zu bestrafen. Hierzu sei der Sport mit dem vorhandenen Instrumentarium in der Lage.
Von Richthofen ist genau wie die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und Bundesinnenminister Otto Schily der Meinung, dass die bisherigen gesetzlichen Regelungen zur Bekämpfung des Dopings ausreichen und ansonsten das staatlich geförderte engmaschige Kontrollnetz der Nationalen Anti-Doping-Kommission (NADA) greift.
In Richtung der Sportpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Dagmar Freitag, sagte von Richthofen, ein und dieselbe Forderung würde durch ständiges Wiederholen nicht besser werden. Eigentlich müsste Dagmar Freitag vielmehr wissen, dass sie bei den entscheidenden Köpfen der Bundesregierung auf massiven Widerstand stößt. Die SPD-Politikerin Dagmar Freitag hatte in einem Zeitungsinterview den Sport aufgefordert, sich bei der Bekämpfung des Dopings von der Politik helfen zu lassen. Angesichts der neuen Qualität des Dopings, die mit der Entdeckung der Designerdroge THG offenbar wurde, müssten Lücken in der Dopingbekämpfung endlich geschlossen werden. Dagmar Freitag hatte deshalb ein Gesetz zum Schutz der sauberen Sportler gefordert. Der DSB-Präsident wendet sich in seiner Entgegnung gegen Vergleiche mit der Situation in den USA, wo man bislang eben nicht auf ein bestens funktionierendes Kontrollsystem zurückgreifen könne.
Von Richthofen erinnerte ferner daran, dass die Welt-Anti-Doping-Kommission (WADA) gerade erst einen Internationalen Anti-Doping-Code auf den Weg gebracht hat, der auch vom Staat unterzeichnet wurde und dem autonomen Sport den Auftrag erteile, das Anti-Doping-System fortzuentwickeln und international abzustimmen. Vor diesem Hintergrund sei es ein Widerspruch, nach einem nationalen staatlichen Gesetz zu rufen. Es gehe im Übrigen nicht darum, ob die Sportverbände oder die Strafjustiz Dopingprobleme besser lösen könnten, sondern um Vorkehrungen, dass beide vertrauensvoll zusammenwirken. Hieran müsse gearbeitet werden.
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